Das deutsche Publikum hat Anastacia schon vor vielen Jahren ins Herz geschlossen - und umgekehrt. Diese innige Verbindung feiert die US-Sängerin jetzt mit einem Album, auf dem sie ausschließlich Hits aus Deutschland nachsingt, allerdings in englischer Sprache. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Blink-182 und Kylie Minogue.
Anastacia - Our Songs
Anastacia wurde in Chicago geboren und verbrachte dann einen Großteil ihres Lebens in New York, über nennenswerte Deutschkenntnisse verfügt sie nicht. Aber irgendwie ist sie inzwischen ja doch fast eine von "uns". Ihre Alben verkaufen sich seit jeher nirgendwo so gut wie im deutschsprachigen Raum, und wenn in den Musiksendungen von Silbereisen und Co. "internationale Stars" angekündigt werden, steht hinterher oft sie auf der Bühne. Aus dieser speziellen Verbindung zu Deutschland ist nun ein spezielles Album entstanden: "Our Songs" - "unsere Lieder".
Das Konzept: Auf "Our Songs" covert Anastacia unterschiedliche "Tophits aus Deutschland" auf Englisch, um die Melodien so einem internationalen Publikum näherzubringen. Und natürlich auch, um ihre Liebe zu Deutschland zu unterstreichen. So wird "Wie schön du bist" von Sarah Connor zu "Beautiful", "An guten Tagen" von Johannes Oerding zu "Now Or Never" und "An Tagen wie diesen" von den Toten Hosen zu "Best Days" (mit neuem englischen Text von Campino!). Daneben werden unter anderem auch Lieder von Tokio Hotel, Silbermond, Unheilig, Udo Lindenberg und Peter Maffay neu interpretiert. Zwölf Titel sind es insgesamt. Ein nettes Projekt, mit dem Anastacia wieder weit oben landen dürfte in den (deutschen) Charts.
Blink-182 - One More Time/More Than You Know
"Say it ain't so, I will not go / Turn the lights off, carry me home / Nana, nana, nana, nana ..." - Die alten Blink-182-Ohrwürmer sitzen noch, Kids der späten 90-er werden sie wahrscheinlich nie mehr aus dem Kopf kriegen. Und die Fans sind offenbar mehr als bereit für ein paar neue Melodien. Vor etwa einem Jahr gaben Blink-182 ihre Reunion in "klassischer" Besetzung (Mark Hoppus, Tom DeLonge, Travis Barker) bekannt, neben einer neuen Tour wurde auch neue Musik angekündigt. Und jetzt: gleich zwei neue Songs als Vorboten eines kommenden Albums, "More Than You Know" und "One More Time". Letzterer knackte schon nach wenigen Stunden die Millionen-Marke bei YouTube.
Fremde werden zu Brüdern, Brüder werden wieder zu Fremden: Zwischenmenschlich war es bei Blink-182 in jüngerer Vergangenheit nicht immer ganz einfach, aber jetzt haben sie sich alle wieder lieb. In "One More Time" singen sie davon - etwas sentimental vielleicht, aber verglichen mit der Spaß-Punk-Band der 90-er auch deutlich gereift. Welche Geschichten die drei Musiker noch so zu erzählen haben, erfährt die Anhängerschaft am 20. Oktober, wenn das neue Album "One More Time ..." (das erste in dieser Besetzung seit 2011) auf den Markt kommt. Man darf da in jedem Fall noch einiges erwarten: Insgesamt soll die von Travis Barker produzierte Platte 17 neue Songs enthalten.
Kylie Minogue - Tension
Irgendwas muss in den Genen von Kylie Minogue sein, was andere Pop-Ladys der 80-er nicht haben. Aber das alleine reicht nicht. Bestimmt hat die Australierin auch die richtigen Leute um sich, die ihr zur richtigen Zeit die richtigen Songs hinlegen. Aber auch damit ist ihr anhaltender Erfolg wohl nicht hinreichend zu erklären. Vielleicht ist es ja wirklich das, was ihrem neuen Album den Namen gibt: "Tension" ("Anspannung"). Kylie Minogue, inzwischen 55, hat es in ihrer Karriere eigentlich nie schleifen und sich selbst nie gehen lassen, das zahlt sich heute aus. Nach einer Musikerin, die sich theoretisch im Herbst ihrer Karriere befindet, klingen auch die elf neuen Lieder (14 in der Deluxe-Edition) zu keinem Zeitpunkt.
Gute Gene, gute Songschreiber, Disziplin. Der Vollständigkeit halber sollte man noch die Menschen am Mischpult erwähnen. Kylie Minogue spielt seit jeher gerne mit moderner Pop-Technik, lässt oft Effekte auf die Stimme legen. Aber das tun sie ja alle, auch die viel Jüngeren. Und die klingen längst nicht alle so frisch und cool wie Kylie Minogue in "Padam Padam", einer von vielen erstklassigen Dancefloor-Pop-Nummern auf diesem Album. Ziemlich sexy, diese Musik, ein bisschen verspielt, nie verkrampft. Genau so kann Kylie Minogue gerne noch ein paar Jahre weitermachen, egal wie genau sie es nun anstellt.