Aktion für ein grüneres Chemnitz hat noch Optimierungsbedarf

Kampagne "Mein Baum für Chemnitz" besser umsetzen

Mit einem Fragenkatalog von 17 Fragen hatten sich im letzten Sommer Grünen-, CDU-, Linke- und SPD-Stadträte an Oberbürgermeister und Stadtverwaltung gerichtet, mit dem Ziel, mehr zur Aktion "Mein Baum für Chemnitz" in Erfahrung zu bringen. Wie hat sich die Anzahl der angefragten und realisierten Baumpatenschaften und Baumgießpatenschaften in den vergangenen drei Jahren entwickelt? Wie viele Hinweisschilder mit Angaben zur Spenderin bzw. zum Spender sind bisher in welchen Stadtteilen angebracht worden? Wie können durch mehr personellen Ressourcen mehr Spenden eingeworben sowie mehr Patenschaften betreut werden? Das sind drei der Fragen, die gestellt wurden.

 

Große Unterstützungsbereitschaft

Nach längerer Bearbeitungszeit haben die Fraktionen nun die Antworten aus der Verwaltung bekommen. "Die Antworten offenbaren einerseits die große Unterstützungs- und Spendenbereitschaft der Chemnitzerinnen und Chemnitzer. Andererseits wird der Aufwand bei der Betreuung von Baumspenden und Patenschaften dargestellt", fasst es Susann Mäder, Geschäftsführerin der Fraktionsgemeinschaft Bündnis 90/Die Grünen zusammen. Seit 2019 sind demnach knapp 15.000 Euro Spenden für Bäume an Straßen, in Parkanlagen oder im Kommunalwald eingegangen. Darüber hinaus hatten sich etwa 140 Interessenten für eine Baumpatenschaft im Grünflächenamt gemeldet. Für eine gezielte Bearbeitung und Koordination der Kampagne "Mein Baum für Chemnitz" stehe allerdings kein Personal zur Verfügung. Die Betreuung werde neben den Hauptaufgaben abgewickelt, sofern Kapazitäten vorhanden sind.

 

Mehrwert für Stadt und Bürger

Stadtrat Volkmar Zschocke, der den Anstoß für die Informationsanfrage gab, möchte das große bürgerschaftliche Engagement noch besser nutzen: "Viele Chemnitzerinnen und Chemnitzer schätzen ihre grüne Stadt. Sie sind bereit, auch unkompliziert etwas dafür zu tun oder zu spenden. Dieses Engagement muss die Stadtverwaltung aber unterstützen und pflegen. Wenn keine Ressourcen bereitstehen, kann es frustrierend für Spendenwillige und Mitarbeitende werden."

Zschocke verweist auf die Stadt Leipzig: Leipzig stelle 1,5 Stellen für die Aktion Baumstarke Stadt zur Verfügung. Das Ergebnis ist im gesamten Stadtgebiet unübersehbar: Kaum ein Park oder Straßenzug, wo kein Spendenbaum zu finden ist. "Die Antworten auf unsere Anfrage dokumentieren eindrücklich, dass eine Vielzahl neuer Potenziale für ein grünes Chemnitz aus Bürgerschaft und Wirtschaft eingeworben werden könnte, wenn es eine klare Koordination bei der Stadtverwaltung gäbe", so Zschocke weiter.

Er sieht unterm Strich einen hohen Mehrwert für Stadt und Bürgerschaft: "Die Kosten für Pflanzung und Pflege würden entlastet. Und es könnte bürgerfreundlich umgesetzt werden. Wenn ein Kind geboren wird oder an einen geliebten Menschen erinnert werden soll, ist oft nicht die Zeit für aufwändige Verhandlungen mit dem Amt. Einfach wäre es zum Beispiel, den Wunschstandort für eine Baumspende auf einem Stadtplan im Internetauftritt der Stadt Chemnitz auszuwählen."

 

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