Chemnitz. Mit einer Skulptur auf dem Brühl erinnern das Internationale Auschwitz Komitee und die Stadt Chemnitz an Justin Sonder. Der im Jahr 2020 verstorbene Chemnitzer Ehrenbürger überlebte im Zweiten Weltkrieg das Konzentrationslager Auschwitz und war in seinen letzten Lebensjahrzehnten ein weit über Chemnitz hinaus gefragter Gesprächspartner. Die Skulptur, die Justin Sonder sitzend auf einer Bank darstellt, wird am 9. November auf dem Brühl aufgestellt. Sie soll dazu einladen, sich dazuzusetzen und gedanklich mit Justin Sonder ins Gespräch zu kommen.
Anmeldung bis 5. November
Die feierliche Einweihung beginnt am Samstag, 9. November, um 12 Uhr in der Turnhalle der Rosa-Luxemburg-Grundschule, Brühl 59. Neben Oberbürgermeister Sven Schulze und Christoph Heubner, Vorsitzender des Internationalen Auschwitz Komitees, werden auch der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff, der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer und zahlreiche Familienangehörige von Justin Sonder erwartet. Interessierte, die an der Einweihung teilnehmen möchten, können sich bis zum Dienstag, 5. November, unter folgendem Link anmelden: https://mitdenken.sachsen.de/1046598
Rostocker Künstlerin lieferte Entwurf
Justin Sonder wurde am 18. Oktober 1925 in Chemnitz als Sohn einer Hausfrau und eines Kaufmanns und Weinvertreters geboren. Bereits in seiner Kindheit war er mit wachsendem Antisemitismus konfrontiert, erlebte in Chemnitz die Pogromnacht am 9. November 1938. 1943 wurde er nach Auschwitz deportiert. Er überlebte das Lager und kehrte 1945 mit seinem Vater in seine Heimatstadt zurück. Das Gedenkprojekt wurde durch zahlreiche Spenderinnen und Spender sowie durch einen Beitrag des Freistaates Sachsen ermöglicht und von der Rostocker Künstlerin Julia Kausch und dem Chemnitzer Steinmetz Till Apfel geschaffen.
Mehr Informationen unter www.chemnitz.de/justinsonder