"Bazillenröhre" ist fertig und verdient den Namen gar nicht mehr!

Umgestaltung Fußgängertunnel erstrahlt in neuem Glanz

Dunkel, marode, miefig - so kannten die Chemnitzer ihre "Bazillenröhre" am Hauptbahnhof. Doch die Zeiten, in denen die wichtige Fußgängerverbindung zwischen Sonnenberg und Innenstadt ihrem Namen alle Ehre machte, sind endgültig vorbei. Mit der Umsetzung des neuen Lichtkonzepts der Chemnitzer Künstlerin Anke Neumann wurde die Umgestaltung des Fußgängertunnels vergangene Woche abgeschlossen. Ihr Konzept: Ein Lichtband an der Decke des Tunnels erzeugt unterschiedliche Lichtstimmungen.

Songtext von Kraftklub verziert den Tunnel

Zudem wurden an den beiden Wänden jeweils 1,40 Meter hohe Buchstaben angebracht, die die Aussage "Ich wär' gern weniger wie ich, ein bisschen mehr so wie du" ergeben. Die Zeile stammt aus dem Lied "Wie ich" der Chemnitzer Band Kraftklub. Die Pläne zur Umgestaltung des Tunnels reichen bis ins Jahr 2014 zurück. Damals hatte das Stadtplanungsamt ein Integriertes Handlungskonzept erstellt, um die Entwicklung benachteiligter Stadtteile mit Fördermitteln der EU zu unterstützen. Aus der Stadtteilbevölkerung wurde der Bedarf zur Verbesserung einer angstfreien Verbindung zwischen dem Sonnenberg zur Innenstadt eingebracht. Ende 2015 wurde das Fördergebiet "EFRE-Chemnitz Innenstadt" in das Förderprogramm Nachhaltige Integrierte Stadtentwicklung aufgenommen.

Planung des Projekts begann vor fünf Jahren

Somit konnte 2016 mit der Planung begonnen werden, der Förderantrag wurde schließlich 2018 genehmigt. Mit der eigentlichen Sanierung konnte erst begonnen werden, nachdem der neue Personentunnel vom Hauptbahnhof, in unmittelbarer Nähe zur "Bazillenröhre", fertiggestellt war. Die Gesamtbaukosten der Stadt betragen ohne Lichtinstallation rund 1,18 Millionen Euro. 80 Prozent der Kosten werden aus europäischen Mitteln des Europäischen Strukturfonds EFRE gefördert.

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