Besser Klettern mit virtuellem Mentor

Forschung Boulder-Forschungsteam der Chemnitzer Uni stellt Ergebnisse auf dem Innovationstag Mittelstand vor

Bouldern - das bedeutet Klettern in Absprunghöhe ohne Seil am Felsen oder in der Halle. Neben der sportlichen Herausforderung bietet Bouldern auch Forschungsanreize - zum Beispiel beim Optimieren der eigenen Bewegungen. Einen Lösungsansatz zur automatisierten Bewegungsanalyse hat ein Chemnitzer Forschungsteam der TU-Professur Schaltkreis- und Systementwurf unter wissenschaftlicher Leitung von Julia Richter entwickelt. Das Kooperationsprojekt "Klettern mit virtuellem Mentor durch videogestützte Bewegungsanalyse" wurde von Oktober 2019 bis August 2021 mit rund 163.000 Euro durch den Bund gefördert. Projektpartner ist die Blocz GmbH aus Chemnitz. Das Unternehmen produziert unter anderem Griffe bis hin zu kompletten Wänden für den Boulder-Sport.

Möglichkeit, Anfangsfehler zu vermeiden

Ziel des Projektes war es, den Einsatz der videogestützten, automatisierten Bewegungsanalyse beim Bouldern zu erforschen und im Boulder-Sport zu etablieren. Ergebnis ist der sogenannte "Virtuelle Mentor". Dafür entwickelte Projektmitarbeiter Raul B. Beltrán ein Verfahren zur Bewegungsanalyse sowie darauf aufbauend eine geeignete Form des Nutzerinnen und Nutzer-Feedbacks: "Ein Feedbacksystem für das Bouldern zu entwickeln, ist eine spannende Aufgabe. Besonders Anfänger können durch den sogenannten 'Virtuellen Mentor' korrekte Klettertechniken erlernen und Fehler frühzeitig vermeiden", erklärt Julia Richter.

Hinweise durch visuelles Feedback

Der virtuelle Mentor stützt sich dabei auf Kameras, welche die Bewegungen in Form von sogenannten Punktwolken und Skelettpunkten erfassen können. Daraufhin werden die erfassten Daten durch Algorithmen analysiert, sodass Nutzerinnen und Nutzern des Systems beim Bouldern über visuelles Feedback hilfreiche Hinweise erhalten.

Kletterbegeisterte jederzeit gesucht

Der virtuelle Mentor wurde in der Boulderlounge Chemnitz und in dem Professur-eigenen Kletterlabor entwickelt. "Für die Weiterentwicklung des virtuellen Mentors sind wir immer auf der Suche nach Kletter- und Technik-begeisterten Studierenden, die beispielsweise im Rahmen von Abschlussarbeiten an spannenden Themen mitwirken wollen", macht Richter deutlich. Am 23. Juni stellt das Team seine Ergebnisse auf dem "Innovationstag Mittelstand" einer breiteren Öffentlichkeit vor. Der Innovationstag mit mehr als 200 Ausstellerinnen und Ausstellern aus Deutschland dient als "Schaufenster" der mittelständischen Innovationstätigkeit auf Bundesebene und zur Kommunikationsplattform des innovativen Mittelstands.

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