Am 1. August ist der Chemnitzer Stadthallenpark wieder besonders bunt: Zwar ohne Parade, wie sonst üblich, aber trotzdem mit einem vielseitigen Programm startete um 14 Uhr der Christopher Street Day (CSD), der Gedenk- und Demonstrationstag homo- und bisexueller Menschen, von transgender und intersexuellen Personen. Hunderte Besucher fanden sich auf dem Gelände vor der Stadthalle ein - besonders begehrt waren die Schattenplätze, bei fast 40 Grad in der Sonne. Wie Vorstandsmitglied Robert Lutz vom Verein Christopher Street Day Chemnitz dem BLICK ankündigte, haben die Veranstalter in diesem Jahr wieder eine schöne Mischung aus Musik und Redebeiträgen organisiert, die diesmal auch als Stream über YouTube und Facebook gezeigt werden soll. Die Band "Rules of this game" und der Berliner Sänger MKSM haben für Musik auf der Bühne gesorgt. Außerdem hat sich Joel Schiliro, der Mister-Gay Germany als Gast angekündigt. "Er stellt seine Kampagne zum Adoptionsrecht für Homosexuelle vor", so Robert Lutz.
Unter den Besuchern des CSD war auch Stefan Jaroschinski aus Frankenberg. Er sorgte mit einem Amazonen-Krieger-Outfit für Aufsehen. Schwul sei Jaroschinski nicht, wie er sagt. Dennoch genieße er die Aufmerksamkeit, die er beim CSD bekomme. Der Frankenberger ist Kunsthandwerker und hat sein Kostüm selbst hergestellt. Es besteht aus einem etruskischem Helm aus dem 4. Jahrhundert vor Christus, einem Glockenpanzer und einem Bronzeschwert, das er, wie er sagt, nach einem Originalfund gefertigt hat. Gelbe Lackschuhe mit Plateau versvollständigen das Outfit. In seiner Firma Noricum Replikate fertigt der gebürtige Bayer, der 2014 nach Sachsen zog, archäologische Nachbauten, wie Helme oder Schmuckgegenstände aus der Zeit der Kelten, Griechen Römer und Germanen.