Der Chemnitzer FC hat die Spielzeit 2024/25 in der Regionalliga-Nordost auf dem siebten Platz (50 Punkte - 12 Siege, 14 Unentschieden, 8 Niederlagen; 38:25 Tore) beendet - und damit das ausgerufene Saisonziel von CFC-Sportdirektor Chris Löwe, besser als in der Vorjahr (9. Platz) zu sein, erreicht. Und das lässt sich gleichfalls an den Zahlen festmachen: Die Himmelblauen haben fünf Punkte mehr auf dem Konto, dazu nur acht Partien verloren. Vor einem Jahr sind es noch 15 Niederlagen gewesen. Besonders beachtlich ist die Halbierung der Gegentore von 51 auf 25. Der Offensive wiederum gelangen nur 38 Tore, damit sechs weniger.
Schwer wiegt vor allem der schlechte Saisonstart mit sieben Punkten aus zehn Spielen. Danach fand der CFC mehr und mehr in die Spur und kletterte in der Tabelle stetig nach oben. Im Aufstiegskampf griffen die Himmelblauen nur als Randfiguren ein und holten gegen 1. FC Lokomotive Leipzig (1. Platz) sowie Halleschen FC (2. Platz) und Rot-Weiß Erfurt (3. Platz) jeweils vier verdiente Punkte. Die Saison wurde final mit einer Serie von neun Spielen ohne Niederlage beendet.
Saisonverlauf: Von der 17 auf die 7!
Der diesjährige Saisonverlauf des Chemnitzer FC entspricht dem aus dem Vorjahr - und dieser lässt sich wie folgt beschreiben: Vom Abstiegsplatz ins gesicherte Mittelfeld. In Plätzen formuliert: Von der 17 auf die 7!
Der CFC ist mit einem torlosen Remis gegen den Halleschen FC in die Regionalliga-Saison 2024/25 gestartet, konnte dazu das erste Auswärtsspiel - bei der zweiten Mannschaft von Hertha BSC - mit 1:0 gewinnen. Es folgten - jeweils mit einem Tor Unterschied - vier Niederlagen. Nach dem 0:1 beim ZFC Meuselwitz wurde CFC-Trainer Christian Tiffert freigestellt. Am siebten Spieltag feierte sein Nachfolger Benjamin Duda die Premiere gegen die BSG Chemie Leipzig - und diese ging mit 0:1 verloren. Nach zwei torlosen Punkteteilungen fand sich der Chemnitzer FC auf dem 17. - und damit vorletzten - Tabellenplatz wieder. Das erste Tor unter Duda fiel beim 1:1 in Greifswald, der erste Sieg eine Woche später beim 2:0 gegen den FSV 63 Luckenwalde. Nach der 0:1-Heimniederlage gegen den VFC Plauen sowie einer weiteren torlosen Punkteteilung starteten die Himmelblauen bis zur Winterpause eine beachtliche Serie von vier Siegen - jeweils ohne Gegentor - in Folge. Die Duda-Schützlinge fügten dabei dem 1. FC Lokomotive Leipzig die erste Saison-Niederlage zu und waren dazu die erste Mannschaft, welche den Halleschen FC in deren "Leuna-Chemie-Stadion" schlagen konnte. Der Chemnitzer FC überwinterte mit 23 Punkten und 11:9 Toren auf dem neunten Tabellenplatz.
In der Rückrunde kehrten die Leistungsträger Dejan Bozic und Tom Baumgart nach langer Verletzung wieder zurück. Der erfahrene Goalgetter belebte die Offensive und wurde mit neun Treffern bester CFC-Torschütze, und der erfahrene Defensivstrategie wurde eine feste Stütze im Mittelfeldverbund. Am 26. Spieltag mussten die Himmelblauen unter Duda erstmalig ein Auswärtsspiel als Unterlegene verlassen. Eine krumme Flanke entschied das Duell bei Hertha 03 Zehlendorf. In den verbleibenden neun Partien ging wiederum - bei drei Siegen und sechs Unentschieden - keine verloren.
Zwischen Auswärtsstärke und Heimschwäche
Der Chemnitzer FC hat - genau wie übrigens der Regionalliga-Meister aus Leipzig - in der Fremde nur drei Spiele verloren. Beim FC Carl-Zeiss Jena, dem ZFC Meuselwitz sowie Hertha 03 Zehlendorf hieß es jeweils 0:1. Dazu gab es acht Punkteteilungen, drei davon resultierten aus egalisierten Rückständen. Von den sechs Auswärtssiegen sind besonders die gegen die Lok'sche und dem HFC in Erinnerung geblieben. Mit 26 Auswärtspunkten landete der CFC auf dem vierten Platz in dieser Wertung.
Im "Stadion - An der Gellertstraße" dauerte es bis zum 14. Spieltag, ehe der erste Heimsieg eingefahren werden konnte. Zuvor hatte es - jeweils 0:1-Niederlagen - gegen den FSV Zwickau, die BSG Chemie Leipzig und den VFC Plauen sowie ein 2:3 gegen den SV Babelsberg 03 gesetzt. Gegen "Angstgegner" VSG Altglienicke, die zu diesem Zeitpunkt acht Spielen ungeschlagen war, gewannen die Duda-Schützlinge mit 1:0. Im weiteren Saisonverlauf folgten fünf weitere Heim-Dreier. Außerdem gab es acht Unentschieden. Mit den 24 Heimpunkten wiederum findet sich der CFC nur auf dem elften Platz in dieser Wertung wieder.
Die einzige Mannschaft, gegen welche die Himmelblauen beide Spiele als Verlierer verlassen musste, war FC Carl-Zeiss Jena. Gegen Altglienicke und Luckenwalde konnten wiederum alle sechs Punkte geholt werden.
Zwischen starker Defensive und Zwei-Spieler-Offensive
Der Chemnitzer FC ist mit einer neuen Nummer 1 in die Saison gestartet - und Daniel Adamczyk hielt nicht nur die erhofften Erwartungen, sondern mehr als das sowie allerhand Bälle. Der 22-jährige Schlussmann, welcher vom VfL Osnabrück verpflichtet wurde, spielte eine nahezu fehlerfreie Serie. In den 34 Regionalliga-Spielen blieb der gebürtige Kölner in 17 davon gegentorfrei - besser war nur Naumann von der Lok'sche mit 18 Spielen. Neun der 25 Gegentore - und damit die meisten - kassierte der CFC in der Schlussviertelstunde, drei in den ersten 30 Minuten. Mit gerade einmal elf Gegentoren stellt der CFC die beste Auswärtsabwehr.
In der Offensive herrschte lange Zeit Ladehemmung. Nach neun Spielen hatte der Chemnitzer FC erst drei Tore erzielt, zwei davon übrigens im Babelsberg-Spiel. Die Verpflichtung von Jong-min Seo im September wendete das Blatt ein kleines bisschen. Der Südkoreaner schoss vier von neun Toren bis zur Winterpause. Nach dieser kehrte Dejan Bozic zurück - und der 35-jährige Stürmer tat das, was er am besten kann: Tore schießen. Mit neun Toren in 16 Spielen holte er sich die vereinsinterne Torjägerkanone. Seo schaffte es schlussendlich auf acht Tore in 23 Spielen. Mit 38 erzielten Toren stellt der CFC die sechs-schwächste Offensive. Während 17 Tore auf das Konto von Bozic und Seo gingen, verteilten sich die anderen 20 Tore auf insgesamt 13 Torschützen. Allen voran die Offensivspezialisten Damer, Eshele (jeweils 2 Tore), Mergel und Fischer (jeweils 1 Tor) und Malina (0 Tore) hatten vor dem gegnerischen Tor selten erfolgreiche Momente. Immerhin: Das Premierentor der Saison 2024/25 ging auf das Damer-Konto. Der Offensivspieler traf am zweiten Spieltag bei der zweiten Mannschaft von Hertha BSC in der fünften Minute. Das schnellste Tor knipste Manuel Reutter beim 2:0-Auswärtssieg bei der VSG Altglienicke. Der Rechtsverteidiger schob nach drei Minuten zur Führung ein. Die meisten Tore in einem Spiel erzielte der CFC beim 4:0-Heimsieg gegen den ZFC Meuselwitz.
CFC-Fans: Reizvolle Traditions- und attraktive Landespokalduelle
Auf den Rängen im "Stadion - An der Gellertstraße" hat es eine positive Entwicklung gegeben. So konnten die himmelblauen Verantwortlichen erneut eine Steigerung feststellen. Durchschnittlich pilgerten 5.384 Zuschauer auf die "Fischerwiese" - und damit 269 Fans als in der Vorsaison. Die besucherstärksten Spiele waren ausschließlich die Traditionsduelle, bei denen allerhand Schlachtenbummler den Gästeblock bevölkerten. Den Saisonrekord erreichten die Himmelblauen - wie schon in der vergangenen Spielzeit - gegen den FSV Zwickau (9.464), es folgen: 1. FC Lokomotive Leipzig (8.758), Hallescher FC (8.357), FC Carl-Zeiss Jena (6.055), FC Rot-Weiß Erfurt (5.871) und die BSG Chemie Leipzig (5.373). Dank 1.000 kostenloser Kinderkarten waren am letzten Spieltag gegen Viktoria Berlin 5.724 Zuschauer zugegen. Zu den Heimspielen gegen den FC Eilenburg, ZFC Meuselwitz, Hertha BSC II, Hertha 03 Zehlendorf und den FSV 63 Luckenwalde kamen weniger als 4.000 Zuschauer.
In der Zuschauertabelle rutscht der Chemnitzer FC einen Platz ab und landet hinter dem HFC (7.543), Jena (7.001), Erfurt (6.304), Lok Leipzig (5.565) und Zwickau (5.425) auf dem sechsten.
In den beiden Heimspielen im "Wernesgrüner Sachsenpokal" gegen die SG Dynamo Dresden (10.429) und den FC Erzgebirge Aue (14.812) wurde jeweils die 10.000er-Marke geknackt.
Sachsenpokal: Aus ausgerechnet gegen den Erzfeind!
Zum zweiten Mal in Folge musste der Chemnitzer FC im "Wernesgrüner Sachsenpokal" frühzeitig die Segel streichen. In der letzten Saison schied der Rekordsachsenpokalsieger in der dritten Runde aus, diesmal im Viertelfinale - und das ausgerechnet gegen den Erzfeind.
In der zweiten Runde gastierte der CFC beim BSV 53 Irfersgrün und siegte souverän mit 6:0. Vor 839 Zuschauern auf dem "Helmut-Todt-Sportplatz" an der Hauptmannsgrüner Straße trug sich Felix Müller mit einem Dreierpack in die Torschützenliste der Himmelblauen, welche bei diesem interimsweise von Niklas Hoheneder betreut wurden, ein. In der dritten Runde reiste die SG Dynamo Dresden ins "Stadion - An der Gellertstraße" - und der Titelverteidiger wurde vor 10.429 Zuschauern aus dem Pokal geworfen. Erlbeck, Eppendorfer und Fischer trafen beim 3:1 nach Verlängerung. Im Achtelfinale schoss der CFC mit dem Dresdner Sportclub 1898 ein weiteres Team aus Landeshauptstadt aus dem Wettbewerb. Hauptverantwortlich dafür war vor 2.734 Zuschauern im neugebauten "Heinz-Steyer-Stadion" - darunter 1.000 CFC-Anhänger - Damer mit einem Doppelpack. Im Viertelfinale hieß die Partie Chemnitzer FC gegen FC Erzgebirge Aue. Gelang auf dem Tag genau vor zwei Jahren die Sensation, so blieb diese diesmal aus. Vor 14.812 Zuschauern im "Stadion - An der Gellertstraße" erwischten die Duda-Schützlinge einen rabenschwarzen Tag, verloren mit 0:2 und schieden aus dem "Wernesgrüner Sachsenpokal" aus.
Lest hier den zweiten Teil des Saisonfazits vom Chemnitzer FC mit einem Spielercheck.