CFC zeigt Moral und holt 2:2 in Erfurt

FUSSBALL Baumgart und Alberico sorgen in der Schlussphase für den Punktgewinn.

Erfurt/ Chemnitz. 

Der Chemnitzer FC beendet die "Englische Woche" ungeschlagen. Nach Siegen gegen den SV Babelsberg und Halleschen FC feierte das Team von Benjamin Duda beim aktuellen Tabellenführer FC Rot-Weiß Erfurt einen beachtlichen Punktgewinn. Vor 8.031 Zuschauern im "Steigerwaldstadion" - darunter 646 CFC-Fans - konnten Baumgart und Alberico den 0:2-Rückstand in den letzten zehn Minuten noch egalisieren. Für die Himmelblauen geht es kommenden Samstag zum FC Carl-Zeiss Jena und damit wieder nach Thüringen.

 

Drei CFC-Schlüsselspieler fehlten im Steigerwald

Als ob die Hürde nicht schon hoch genug ist, standen CFC-Trainer beim Spiel gegen den aktuellen Tabellenführer drei Schlüsselspieler nicht zur Verfügung. Bochmann, Damer und Bozic fehlten allesamt aufgrund einer Sperre. Dementsprechend veränderte sich die Startformation im Vergleich zum HFC-Heimsieg auf zwei Positionen. Eppendorfer, der unter der Woche seinen Vertrag verlängerte, und Marx standen von Beginn an auf dem Rasen. Erlbeck trug - weil Tobias Müller vorerst auf der Bank saß - die Kapitänsbinde. Duda gab die Marschroute gegen RWE vor: "Wir können jeden Gegner schlagen und jedes Spiel gewinnen. In dieser Liga ist sowieso jedes Spiel auf Augenhöhe ein Hauen und Stechen."

 

Ekui und Pistol laden Caciel zur Führung ein

Erfurt-Trainer Gerber hat Respekt vorm spielstarken sowie unbequemen CFC und seinen sehr guten Einzelspieler - und das zeigte sich sofort: Das Traditionsduell nahm bei sommerlichen Temperaturen im September verdammt schnell Fahrt auf, weil die Himmelblauen mutig agierten, sich nicht verstecken wollten. Mergel und Marx tauchten in den ersten fünf Minuten zweimal gefährlich vor dem RWE-Tor auf. Die Gastgeber wiederum schlugen mit ihrer ersten Chance eiskalt zu, wobei Ekui und Pistol den Führungstreffer von Caciel - der selbst von 2020 bis 2022 beim CFC unter Vertrag stand - mit individuellen Fehlern begünstigten. Die Vorlage lieferte Felßberg.

 

Marx köpft an den Querbalken

Die himmelblaue Defensive war alles andere als sattelfest. Nach 14. Minuten drosch Felßberg aus dem Gewühl den Ball in die Maschen. Schiedsrichter Kai Kaltwaßer aus Berlin verweigerte dem Treffer jedoch die Gültigkeit, weil Adamczyk zuvor gefoult wurde. Erfurt verwaltete bis zur Pause das 1:0, und die Duda-Schützlinge wiederum sahen bis zur 45. Minute keinen nennenswerten offensiven Stich. Doch dann gab es in der Nachspielzeit zwei Hochkaräter. Als erstes köpfte Marx nach einer Grimaldi-Flanke, danach konnte ein Eppendorfer-Abschluss via Hacke in höchster Not zu einem Eckball geklärt werden. Die Vorlage lieferte erneut der sehr wuselige Grimaldi.

 

Ugondu hämmert zweiten RWE-Treffer in die Maschen

Die erste Gelegenheit nach dem Seitenwechsel hatte Caciel für RWE, der Schuss konnte aber geblockt werden. In der 52. Minute schlug es dann in der Adamczyk-Kiste ein. Ugondu hämmerte den Ball unhaltbar in den Winkel. Zwei Zeigerumdrehungen später hatte der RWE-Stürmer, der sein Torkonto auf sieben in die Höhe schraubte, das 3:0 auf dem Fuß. Etwas überraschend blieb Kapitän Erlbeck, der nach einer sehr schnellen gelben Karte anschließend mehrere kleine Fouls beging, nach dem Seitenwechsel auf dem Feld. Nach 55 Minuten war Schluss. Für den Routinier kam Walther, außerdem Alberico für Mergel.

 

CFC holt Rückstand auf & gewinnt einen Punkt

Der CFC erhielt anschließend allerhand Spielanteile, konnte daraus aber lange Zeit kein Kapital schlagen. Doch dann begann die Schlussphase der Moral: In der 79. Minute verpasste Ekui noch den Ehrentreffer, Baumgart wiederum traf zu diesem. Für den Mittelfeldspieler war es das zweite Saisontor. Dabei blieb es nicht, denn es sollte tatsächlich noch zu einem Lucky-Punch kommen. In der 88. Minute bugsierte Alberico den Ball nach Stockinger-Vorlage zum 2:2 über die Linie. Für den Offensivspieler war es bereits das vierte Saisontor. Damit war das Spiel innerhalb kürzester Zeit bockstark auf den Kopf gestellt.

Der FC Rot-Weiß Erfurt hat mit der ersten Punkteteilung der Saison die Tabellenführung vorübergehend verteidigt, allerdings kann der 1. FC Lokomotive Leipzig mit einem Sieg an den Thüringern vorbeiziehen. Der Chemnitzer hat Moral bewiesen und die "Englische Woche" mit einem gewonnenen Punkt abgeschlossen.

 

Von Thüringens Nummer 1 zu Thüringens Nummer 2

Der Chemnitzer FC muss am kommenden Wochenende erneut auswärts antreten. Am Samstag, dem 27. September, gastiert der CFC beim FC Carl-Zeiss Jena - und damit bei Thüringens Nummer 2. Anstoß in der "ad hoc arena im Ernst-Abbe-Sportfeld" ist um 16 Uhr. In der vergangenen Saison verloren die Himmelblauen beide Spiele gegen Jena.

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