Chemnitz schließt neue Städtepartnerschaft

Besuch Delegation aus der israelischen Stadt Kirjat Bialik zu Gast

Mit dem chinesischen Taiyuan besiegelte Chemnitz zuletzt vor 23 Jahren eine Städtepartnerschaft. Seit dieser Woche ist die israelische Stadt Kirjat Bialik die zwölfte Partnerstadt von Chemnitz. Um die Städtepartnerschaft zwischen beiden Städten zu besiegeln, waren am Mittwoch der Bürgermeister von Kirjat Bialik, Eli Dukorsky, die stellvertretende Bürgermeisterin Revital Shurtz-Svirsky, die Stadträtin Anat Warmbrand sowie der Stadtrat Tzach Nachmani zu Besuch in Chemnitz. Im Rahmen eines Festaktes wurde im Rathaus die Kooperation unterzeichnet. "Diese Vereinbarung ist jedoch kein Startschuss für den Beginn unserer Partnerschaft, sondern ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg, den wir bereits gemeinsam gegangen sind", sagte Oberbürgermeister Sven Schulze. Eli Dukorsky durfte sich zudem in das Goldene Buch der Stadt eingetragen. Vor dem Rathaus-Termin war die israelische Delegation im Bahnbetriebshof Adelsberg zur Straßenbahntaufe eingeladen.

 

Sven Schulze: "Lebendiger Ausdruck der gegenseitigen Achtung"

Sven Schulze betonte zu Unterzeichnung der Partnerschaft: "Die Städtepartnerschaft bildet den administrativen Rahmen für unsere Zusammenarbeit, die durch die Aktivitäten von Menschen, von Vereinen, Institutionen und Unternehmen bereits seit vielen Jahren mit Leben gefüllt wird. Das ist das Besondere an dieser Städtepartnerschaft: Die Beziehung, die wir heute formell bekunden, ging nicht von den Verwaltungen, sondern von engagierten Bürgerinnen und Bürgern beider Städte aus." Gleichzeitig ermutigte Schulze besonders Schulen, Vereine und Initiativen in beiden Städten, den regelmäßigen gemeinsamen Austausch zu suchen. "Lassen Sie uns einander noch besser kennenlernen und verstehen. Lassen Sie uns gemeinsam diese Partnerschaft langfristig zu dem machen, was sie sein soll: ein lebendiger Ausdruck der gegenseitigen Achtung, der Wertschätzung und des freundschaftlichen Miteinanders."

 

Bahntaufe im im Bahnbetriebshof Adelsberg

Vor dem offiziellen Termin im Rathaus stand ein Besuch im Bahnbetriebshof Adelsberg auf dem Programm der Delegation. Dort wurde die Škoda-Bahn 917 auf den Namen der jüngsten Chemnitzer Partnerstadt getauft. Bürgermeister Eli Dukorsky übernahm die Taufpatenschaft für die Škoda-Bahn 917. Bereichert wurde die Tauffeier durch ein kulturelles Programm der Jüdischen Gemeinde Chemnitz. Neben zwei Tänzen einer jüdischen Tanzgruppe sorgte die Sängerin Galyna Lunova für das musikalische Rahmenprogramm. Im Rahmen der Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 hatte sich die CVAG in Abstimmung mit der Stadt Chemnitz dazu entschlossen, unter anderem die Fahrzeuge der neuen Škoda-Flotte nach den Partnerstädten der Stadt Chemnitz zu taufen. Neben der "Kirjat Bialik" haben bereits acht weitere Škoda-Bahnen einen Namen erhalten. Benannt wurden diese nach den Partnerstädten Tampere, Mulhouse, Ljubljana, Manchester, Düsseldorf und Wolgograd sowie nach der Geburtsstadt der Škoda-Bahn Pilsen und unserer Heimatstadt Chemnitz.

 

Austausch seit vielen Jahren

Zivilgesellschaftliche Kontakte und kulturelle Verbindungen zwischen Kirjat Bialik und Chemnitz bestehen bereits seit 2009. Im September dieses Jahres hatte der Chemnitzer Stadtrat dann beschlossen, dass Chemnitz eine Städtepartnerschaft mit Kirjat Bialik in Israel eingeht. Zuvor war im Frühjahr 2022 eine Chemnitzer Delegation in Kirjat Bialik zu Besuch, um die Stadt kennenzulernen und die Städtepartnerschaft auf den Weg zu bringen. Dem ging ein regelmäßiger Austausch zwischen den städtischen Vertretern voraus. Unter anderem war der Bürgermeister von Kirjat Bialik 2018 anlässlich der Tage der Jüdischen Kultur in Chemnitz und hielt eine Eröffnungsrede. Zudem gab es viele Besuche von Künstlerinnen und Künstler aus Israel in Chemnitz und Gruppen aus Chemnitz in Israel, zum Beispiel von Musikschulen und bei Schachturnieren.

 

Kirjat Bialik - die wachsende Stadt

Gegründet wurde das im Norden Israels gelegene Kirjat Bialik (kirjat bedeutet im Hebräischen kleine Stadt) 1934 von deutschen Einwanderern. Sie war die erste Niederlassung deutscher Freiberufler in Israel. Die Stadt hat eine Gesamtfläche von 8,2 Quadratkilometer und liegt nordöstlich der Großstadt Haifa. Aktuell leben hier etwa 40.000 Einwohnerinnen und Einwohner mit steigender Tendenz. Pro Jahr kommen mehrere tausend Menschen dazu. Kirjat Bialik erhielt 1976 die Stadtrechte, da der Ort stetig wuchs. Seitdem hat die Stadt Einwanderer aus über 65 Ländern aufgenommen, in der jüngsten Geschichte insbesondere aus der ehemaligen Sowjetunion und Äthiopien.

 

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