Chemnitzer Bahnhofsvorplatz: Tristes Areal wird Ort der Begegnung

Experiment Auftakt des Projektes "Platzvisionen - Mach ́s zu deinem Platz" am 3. Juni

Am Samstag, 3. Juni, steht der Chemnitzer Bahnhofsvorplatz im Mittelpunkt eines einzigartigen Experiments. Die Garten- und Landschaftsarchitektinnen Andrea Alter und Hedda Schork laden zwischen 14 und 17.30 Uhr alle Chemnitzerinnen und Chemnitzer ein, das Areal für sich neu zu entdecken. Interessierte sollen den öffentlichen Raum als Ort der Begegnung und des Austausches neu erschließen und den Blick der Reisenden einnehmen, die das erste Mal in Chemnitz zu Gast sind. Gemeinsam mit ihnen und beteiligten Künstlern können Ideen zur Platzgestaltung eingebracht, Fragebögen ausgefüllt und Ansichtskarten gebastelt werden. Kinder dürfen ihre Ideen mit Kreide auf den Platz malen.

 

Nimm-Platz-Projekt der Architektenkammer

Die Idee "Der Wanderplatz - Platzvisionen in Bewegung" entwickelten Andrea Alter und Hedda Schork gemeinsam mit den Mitgliedern des Arbeitskreises Chemnitz Kulturhauptstadt 2025 der Architektenkammer Sachsen. Die Projektidee erhielt im Sommer 2022 den Förderzuschlag im Rahmen der Kulturhauptstadt-Ausschreibung "Nimm Platz!". In der wiederkehrenden Ausschreibung wird regelmäßig dazu aufgerufen, kreative und gestalterische Ideen für neue Lieblingsorte in Chemnitz zu entwickeln, "die Gemeinschaft schaffen und kleine Plätze, Baulücken oder Brachflächen zu neuen Treffpunkten machen."

 

Was passiert am 3. Juni?

Ganz bewusst wählten die beiden Garten- und Landschaftsarchitektinnen den Chemnitzer Bahnhofsvorplatz für ihre erste "Platzvision" aus. Der Platz sei eines der "Tore der Stadt". Für Reisende und Gäste stehe er exemplarisch für den ersten Eindruck. "Weit und leer bietet er weder einen warmherzigen Empfang für Gäste noch ein 'Willkommen daheim' für Pendlerinnen und Pendler sowie reisende Chemnitzerinnen und Chemnitzer", so die Initiatorinnen. Dabei brauche es gar nicht viel, um eine leere und triste Atmosphäre zu verändern. "Allein das Stellen von Pflanzkübeln, von zwei Geodomen, ein paar Sitzmöbeln und viel Enthusiasmus können Wunder bewirken." Geodome, die die Chemnitzer Veranstaltungszentren C3 für dieses Projekt leihweise zur Verfügung stellen, sind kuppelartige Konstruktionen aus einer Gitterschale aus Dreiecken.

 

Ungenutzte Stadträume als Anziehungspunkte

Unterstützung erhalten die Landschaftsarchitektinnen zudem durch Künstlerinnen und Künstler vom Kunst- und Kulturverein "Die Mühle" aus Gersdorf, dem Holzkombinat, den Buntmacher:innen, der Stadtführerin Grit Linke und Stefan Tschök, der die Veranstaltung als Moderator begleitet. Eröffnet wird mit einem musikalischen Beitrag der städtischen Musikschule, zum Abschluss spielt das Jugendblasorchester aus Thum. Im Laufe des Nachmittags geben die beiden Landschaftsarchitektinnen Einblick in ihre Herangehensweise als Planende. Wie können ungenutzte Stadträume in Anziehungspunkte verwandelt werden? Was macht einen Ort aus? Was braucht er, um allen Funktionen gerecht zu werden, um Identität zu stiften, um Ansprüchen in der Zukunft standzuhalten? Im August zieht das Projekt "Platzvisionen" weiter. Nächste Station ist der Seeberplatz, unmittelbar angrenzend an die Chemnitzer Markthalle.

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