Chemnitzer Gastronomen vor möglichem Restart mit gebremster Euphorie

Lockerungen Außengastronomie in Chemnitz ab Pfingstmontag voraussichtlich wieder möglich

Jetzt geht es endlich wieder los. Seit Dienstag liegt der Chemnitzer Inzidenzwert unter 100. Damit liegt er am heutigen Mittwoch den fünften Tag unter 165, was laut Schutzverordnung des Bundes zwei Tage später zu Lockerungen führt. So öffnen Schulen, Kitas und Horte ab Freitag wieder, einkaufen in Geschäften des Einzelhandels wird mit Terminvereinbarung möglich sein. Sollte die 7-Tage-Inzidenz bis Samstag weiterhin unter 100 bleiben, können sich ab Montag auch die Gastronomen freuen! Die Außenbereiche dürfen mit Kontaktnachverfolgung wieder öffnen. Doch die Euphorie der Gastronomen hält sich noch in Grenzen, was nicht zuletzt auch an Petrus liegt. Der BLICK hörte sich unter den Innenstadt-Gastronomen einmal um.

Ein Stückchen Normalität

Thomas Schulze, Geschäftsführer des Bistro La bouchée in der Inneren Klosterstraße, stellt sich persönlich und geschäftlich auf ein Stück Normalität ein: "Wir sind sehr froh, dass sich die Zahlen in die richtige Richtung entwickeln. Auf dieses Szenario haben wir uns in den letzten Monaten vorbereitet, jetzt geht es um das Feintuning bis zur Eröffnung. Durch das tägliche Take-Away-Geschäft müssen wir personell auch nicht komplett bei null beginnen. Das ist ein großer Vorteil." Dass in den vergangenen Monaten kein Mitarbeiter sein Team verlassen musste oder wollte, sei in seiner Branche eher die Ausnahme, sagt Thomas Schulze stolz. So sind ab Montag wieder bis zu 20 Mitarbeiter im Einsatz. Auf der Speisekarte könne man allerdings noch nicht aus dem Vollen schöpfen, sondern nur Schritt für Schritt zum normalen Tagesgeschäft übergehen. "Das gewohnte Sortiment können wir noch nicht anbieten, weil man bei einer reinen Außengastronomie stark überlegen muss, was kaufmännisch sinnvoll ist. Wir gehen aber davon aus, dass unsere Gäste dafür vollstes Verständnis haben." Starten wird das Team zunächst mit bis zu 60 Außensitzplätzen.

Das Wetter muss mitspielen


Auch Gernot Roßner steht in den Startlöchern. Bereits vergangene Woche hatte er ein gutes Gefühl, dass es Pfingstmontag wieder losgehen kann. "Jetzt wird in unseren Außenbereichen fleißig gewerkelt, damit die Gäste kommende Woche wieder in den Gastronomie-Genuss kommen." Mehr als 50 Mitarbeiter und Auszubildende werden ihre Gäste dann in den Locations Brazil, Buono und Michaelis kulinarisch verwöhnen. Das zur Gesellschaft gehörende Heck-Art wird voraussichtlich erst am 1. Juni nachziehen. Einziges Problem am Pfingstwochenende: Das Wetter muss mitspielen. Doch ausgerechnet im Wonnemonat zeigt sich Petrus von seiner nassen Seite. Die Temperaturen werden auch über Pfingsten die 20-Grad-Marke nicht knacken. André Donath vom Turm-Brauhaus geht da lieber auf Nummer sicher: "Wir setzen auf Planungssicherheit und werden zu Pfingsten noch nicht öffnen", kündigt Donath an. "Die Menschen sehen doch gar nicht mehr durch, was wann und wo unter welchen Auflagen gilt. Das ist alles extrem unsicher." Besser wäre es, wenn er neben der Außengastronomie auch den Innenbereich öffnen könnte. Das sei wirtschaftlich auch gut planbar. Ob das am 1. Juni möglich ist, bleibt abzuwarten. An diesem Tag soll aber auch das Turm-Brauhaus wieder seine Türen für Gäste öffnen.

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