Marcel Meisen aus Aachen hat im Sportforum Chemnitz die Deutsche Meisterschaft im Cyclocross gewonnen. Der Radsportler verwies mit Jonas Köpsel (Radevormwald) und Luca Harter (Bielefeld) zwei Fahrer auf die Ränge, die gerade einmal 22-Lenze zählen. Ich habe zu Beginn neben das Pedal getreten. Das hat ein paar Plätze gekostet", schilderte der Champion seine ersten Sekunden des Rennens. Die Aufholjagd habe etwas gedauert. Dann habe er probiert, die anderen unter Druck zu setzen und möglichst schnell ganz vorn zu sein. "Es war eine Runde, auf der man sich sehr konzentrieren musste und nur ein bestimmtes Tempo fahren konnte, weil es so glatt war. Deshalb wollte ich von vorn mein eigenes Tempo fahren. Das war dann offenbar hoch genug, um die anderen in Schach zu halten", schilderte der alte und neue Deutsche Meister seine Taktik. An der Spitze fahrend trat der 36-Jährige kräftig in die Pedale und blieb dabei alles andere als unbeobachtet. Denn an der Strecke hatten sich sehr viele Fans eingefunden. "Es war viel los und die Stimmung sehr gut. An den Knotenpunkten ging es richtig zur Sache , es war ganz cool.", erklärte der Vollprofi. Die Chemnitzer Fahne hielt Robin Rautzenberg hoch. Der Fahrer vom RSV Chemnitz belegte in der Endabrechnung den 11 Rang. Der Zwickauer Toni Bretschneider fuhr auf den 20. Platz, Thomas Riedel wurde auf dem den 23. Rang notiert.
Acht Zehntelsekunden fehlen zum Sieg
Auch wenn Radsportler hart im nehmen sind, machten die Bedingungen vielen Aktiven zu schaffen. Bei den Senioren der Altersklasse Masters 3 sah Dirk Hemmerling schon wie der sichere Sieger aus, bevor es noch einmal eng wurde. "Ich konnte beobachten, wie der Führende immer langsamer wurde. Zunächst vermutete ich ein technisches Problem", erklärte Wolfram Kurschat. Allerdings waren es Kältekrämpfe, die Hemmerling zu schaffen machten. Schließlich rettete der Sportler aus dem saarländischen St. Ingbert nach rund 13 Kilometern über Stock und Stein einen Vorsprung von acht Zehntelsekunden ins Ziel. Auch wenn sich Kurschat denkbar knapp geschlagen geben musste, war er mit seinem Abschneiden zufrieden. Er nutzte mit seiner Partnerin die Möglichkeit, am Wochenende noch die Stadt Chemnitz zu erkunden und einen Tag später in die Landeshauptstadt Dresden weiter zu reisen.
Weltmeisterin wird Favoritenrolle gerecht
Eine Weltmeisterin wurde ihrer Favoritenrolle bei den Masters 4 gerecht , obwohl Cordula Biermann zum Teil auf Sicherheit fuhr. "Ich bin vor dem Start die Runde gefahren und fand sie toll. Es war etwas überfroren, aber gut zu händeln", meinte die Fahrerin vom RSC Kattenberg. Doch durch den starken Wind seinen einige Flächen total vereist. "Da war ich vorsichtig unterwegs. Ohnehin fühle ich mich auf schlammigen Untergrund wohler", meinte die Athletin, die 2016 ihre erste Deutsche Meisterschaft fuhr und im Rahmen der Cross-Bundesliga auch schon in Chemnitz gastierte. "Insgesamt war der Kurs sehr anspruchsvoll", meinte die Deutsche Meisterin, die aus der Nähe von Hamburg stammt. "Radsport betreibe ich seit 2015, war vorher beim schwimmen und Triathlon aktiv", sagte Cordula Biermann, die sich am 30. November 2024 in Hamburg das Weltmeistertrikot im Cyclocross geholt hatte. Organisiert und durchgeführt wurde die zweitägige Meisterschaft vom RSV Chemnitz. Allein am Sonntag waren rund 3000 Zuschauer dabei.