Die große CFC-Saisonprognose: Spielzeit mit existenziellen Herausforderungen!

FUSSBALL Zwischen finanzieller Konsolidierung, gesellschaftlicher Glaubwürdigkeit und sportlichem Niemandsland.

Der Chemnitzer FC und Tennis Borussia Berlin bestreiten am Freitag, dem 23. Juli, um 19 Uhr, das Auftaktspiel der Regionalliga-Nordost in der Saison 2021/2022. Bevor der Anpfiff im "Stadion - An der Gellertstraße" ertönt, erstellt der BLICK eine aktuelle Bestandsaufnahme der Himmelblauen und geht dabei auf Kader, Investoren, Sponsoren, Fans und Mitglieder sowie die Zuschauerzulassung ein. Final erfolgt die Saisonprognose für die kommende Spielzeit.

Kader: Zwischen großer Erfahrung und dem ersten Mal

Der Chemnitzer FC geht mit 21 Feldspielern und drei Torhütern in die Spielzeit. Mit Jakub Jakubov steht dabei einer der besten Schlussmänner der Liga zwischen den Pfosten. Der 32-Jährige bringt es auf insgesamt 38 Drittliga- sowie 168 Regionalliga-Einsätze, in 55 Partien blieb er ohne Gegentor. Das Torwarttrio wird komplettiert mit Isa Dogan (21 Jahre) und David Wunsch (18 Jahre). In der Abwehr steht Daniel Berlinski allerhand Erfahrung zur Verfügung: Jovan Vidovic hat mit 84 Drittliga-Einsätzen die meisten im himmelblauen Kader, dazu hat der 32-Jährige 72 Regionalliga-Spiele bestritten; Robert Zickert, der nahezu ein komplettes Jahr aufgrund von Verletzungen ausfiel, bringt es auf 113 Regionalliga-Spiele, Lukas Aigner stand bereits in 85 und Nils Köhler in 77 Spielen in der Regionalliga auf dem Platz.

Im Mittelfeld ragen allen voran Kapitän Tobias Müller sowie Okan Kurt und Christian Bickel mit ihren Zweit-, Dritt- und Regionalliga-Einsätzen heraus. Die drei Strategen kommen zusammen auf 76 Zweitliga-, 222 Drittliga- und 196 Regionalliga-Spiele, in denen sie 67 Tore erzielten und 49 Vorlagen gaben. Im Angriff hat der CFC mit Kevin Freiberger und Andis Shala - beide 32 Jahre alt - ebenfalls zwei erfahrene Haudegen. Freiberger absolvierte 79 Drittliga-Spiele, seine Bilanz: 13 Tore, 6 Vorlagen. In seinen 248 Regionalliga-Einsätzen waren es 81 Tore und 33 Vorlagen. Shala wiederum, der sich jüngst in einem Interview "als einen der besten Stürmer der Liga" bezeichnete, kommt auf 229 Regionalliga-Spiele, seine Bilanz: 81 Tore, 31 Vorlagen. Er versprach, in dieser Spielzeit insgesamt 15 Saisontore zu erzielen. In der vergangenen traf er in seinen vier Liga-Einsätzen einzig via Elfmeter beim 3:0-Auswärtssieg gegen den Bischofswerdaer FV 08.

Im himmelblauen Kader stehen mit Rechtsverteidiger Felix Schimmel (21 Jahre), Mittelfeldspieler Riccardo Grym und Tim Campulka (beide 22 Jahre) und Stürmer Benjika Caciel (20 Jahre) vier talentierte Akteure mit Perspektive im Kader. Mit dem bereits erwähnten David Wunsch sowie Simon Noah Roscher, Stanley Keller, Max Roscher, Aschti Osso und Niclas Walther verstärken gleich sechs Kicker ab sofort den Profi-Kader von Daniel Berlinski, welche im vereinseigenen Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) ausgebildet wurden. Max und Simon Noah Roscher sowie Stanley Keller und Aschti Osso gaben in der vergangenen Spielzeit bereits im Sachsenpokal ihr Profidebüt, die drei anderen Youngsters erleben in dieser Saison ihr erstes Mal im Profi-Fußball.

Im Sommer verpflichteten die Himmelblauen mit Furkan Kircicek (Türkgücü München), Dominik Pelivan (Energie Cottbus) und Kilian Pagliuca (FC Nitra) drei neue Spieler. Kircicek kommt mit 22 Drittliga- sowie 109 Regionalliga-Einsätze. Der 24-jährige Außenspieler erzielte in diesen 32 Tore und bereitete 14 weitere vor. Bei Pelivan, der im defensiven Mittelfeld zu Hause ist, stehen 44 Drittliga- und 73 Regionalliga-Einsätze in der Fußball-Vita, dazu zwölf Tore und zehn Vorlagen. Pagliuca spielte in Deutschland schon für den Halleschen FC sowie den FC Carl Zeiss Jena, für beide Ostklubs bestritt er insgesamt 39 Spiele, erzielte vier Tore und bereitete sechs Treffer vor.

Testspiele: Je heller das Licht, desto dunkler der Schatten

Am 16. Juni hat der Chemnitzer FC seinen Trainingsauftakt vollzogen und seitdem fünf Testspiele bestritten. Zum lockeren Aufgalopp gab es vor 500 Zuschauern auf dem "Sportplatz in Adorfer Straße" ein 8:0 gegen den Landesklassen-Vertreter FSV Grün-Weiß Klaffenbach. Im zweiten Testspiel schlugen die Berlinski-Schützlinge den FK Baník Most-Souš mit 1:0. Das Tor des Tages im internationalen Vergleich gegen den tschechischen Viertligisten erzielte Kevin Freiberger im "Fotbalový stadion Josefa Masopusta" vor 1.450 Zuschauern. Das Duell gegen die zweite Mannschaft von Hannover 96 war ein Härtetest in der Hitze. Gegen das Team aus der Regionalliga-Nord hieß es schlussendlich 2:1 für die Himmelblauen. In den letzten zehn Minuten drehten Kircicek und Tobias Müller den aus der 63. Minute resultierenden Rückstand. Auffällig bei allen drei Testspielen war die schwache Chancenverwertung. Gegen den VFC Plauen gab es den ersten Rückschlag, durch einen Last-Minute-Treffer von Grym kam der CFC beim Oberligisten immerhin noch zu einem schmeichelhaften 1:1-Unentschieden. Das gleiche Resultat gab es zur Generalprobe gegen Viktoria Berlin, welche durchaus als gelungen zu bezeichnen ist. Gegen den Drittliga-Aufsteiger egalisierte Pagliuca den Rückstand.

Finanzen: Die Suche nach neuen Investoren

Seit Dezember 2019 herrscht bei der Chemnitzer FC Fußball GmbH Stillstand bei den verkauften Anteilen. Aktuell konnten erst 13 Prozent an regionale Investoren veräußert werden. Und die restlichen?! Wie Romy Polster, Sprecherin der Gesellschafter der CFC Fußball GmbH, im Interview mit dem MDR im März betonte, hätten drei potenzielle Investoren großes Interesse geäußert. Eine Unterschrift nach Beendigung des Insolvenzverfahrens schien eine reine Formsache zu sein, nur ist diesbezüglich die Tinte immer noch nicht trocken. Neben dem Insolvenzende präsentierte Polster den Geschäftsführer Sport, Marc Arnold, als weiteres Argument, um sich bei den Himmelblauen zu engagieren. Unterstützung bei der Investorensuche erhielt sie weiterhin von Prof. Hans J. Naumann. Der Chairman und geschäftsführender Gesellschafter der NSH-Gruppe polterte gegenüber Stadt und städtischen Sponsoren: "Es wäre wünschenswert, wenn durch eine Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft mit dem Verein, der Profifußball in Chemnitz schnellstmöglich wieder erfolgreich wird. Wenn man sich vor Augen führt, in welcher Dichte und in welcher Größe die Industrie in Chemnitz aufgestellt ist, dann ist es doch eine Selbstverständlichkeit, dass wir die Mannschaft darin unterstützen." Die Suche nach neuen Investoren geht somit vorerst weiter. Wie der Verein auf Nachfrage mitteilte, stehe man weiterhin mit zwei, drei potentiellen Gesellschaftern im Gespräch. Zum derzeitigen Stand können öffentlich aber keine konkreteren Angaben gemacht werden.

Sponsoren: Kleine Schritte sind besser als gar keine

Während neue Investoren also nicht in Sicht sind, sorgt derweil das Vertriebs- und Marketing-Team - bestehend aus Tommy Klotke und Ricardo Schumann - dafür, dass der CFC kleine finanzielle Schritte nach vorn macht - und die sind besser als keine. Deswegen betonte Klotke, Leiter Marketing und Vertrieb beim CFC, nach der Beendigung der Insolvenz: "Wichtig ist es, auch abgewanderte Sponsoren vom Chemnitzer FC zu überzeugen und zurückzugewinnen." Bei Burger King ist das unter anderem gelungen; dazu konnten weitere neue Mitglieder in der himmelblauen Sponsorenfamilie begrüßt werden: Sieber Recycling & Containerdienst wird erstmals Sponsor des Chemnitzer FC. Mit der Sanitätshaus Hertel GmbH ist zudem auf dem CFC-Mannschaftsbus ein neuer Sponsor bei den Auswärtsspielen mit von der Partie.

Darüber hinaus haben zahlreiche Sponsoren ihr Engagement verlängert bzw. teilweise sogar erweitert. Als Erstes muss die NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT-Gruppe (NSH) genannt werden, die zum dritten Mal hintereinander Haupt- und Brustsponsor ist. Die AGENTUR-NETWORK GmbH hat ihr finanzielles Engagement als Classic-Sponsor langfristig erhöht. Die Carola-Apotheke verlängerte ihren Sponsoren- und Logen-Vertrag und ist zum Gold-Sponsor aufgestiegen. Die Heinrich Schmid GmbH & Co. KG bleibt den Himmelblauen als Silber-Sponsor treu. Die DR. BUTZE GmbH & Co. KG wiederum ist neuer Bronze-Sponsor. Mit dem Ingenieurbüro Detlef Goldmann sowie dem Facharzt für Kardiologie Dr. med. Steffen Tröger bleiben zwei Partner für den VIP-Bereich im "Stadion - An der Gellertstraße" an Bord.

CFC-Vertriebsmanager Ricardo Schumann zeigt sich mit dieser Entwicklung zufrieden: "Wir sind dankbar für das entgegengebrachte Vertrauen der Sponsoren und die positiven Entscheidungen uns in der kommenden Saison zur Seite zu stehen. Man kann nicht oft genug betonen, wie sehr wir diese Bereitschaft in der aktuellen Zeit schätzen. Das sind weitere positive Signale für die Zukunft des Chemnitzer FC."

Die Nazi-Parolen vor sowie die homophoben Banner und antisemitischen Rufe während und nach dem Spiel in Most haben dem Chemnitzer FC erneut in einem erheblichen Maße geschadet. Wie Pressesprecher Steffen Wunderlich auf BLICK-Nachfrage informiert, wurde die schnelle und deutliche Reaktion wurde von vielen positiv wahrgenommen und hat auch positive Reaktionen bei unseren Sponsoren erzeugt. "Wir gehen aus der Situation eher gestärkt hervor", so Wunderlich.

Umgang mit Fans und Mitgliedern: Mehr Demokratie wagen!

Der Chemnitzer FC hat sich einen Tag nach den abscheulichen Ereignissen von Most zu Wort gemeldet und anschließend mit Verantwortlichen von Polizei und Stadtverwaltung begonnen, die Vorfälle auswerten. Der Verein kündigte weiterhin an, zeitnah Anzeige zu erstatten und weitere rechtliche Schritte mit aller Konsequenz und Härte anzuwenden. Update: Am Donnerstagvormittag reagierte der Verein zudem mit insgesamt zehn Haus- und Stadionverboten auf die Vorfälle in Most.

Die Vorstandsvorsitzende Romy Polster hat zusammen mit Marc Arnold - im Beisein des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer und dem Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze - die "Charta der Vielfalt" unterzeichnet. In Arbeit ist zudem ein Leitbild, welches sich die Himmelblauen erstmalig geben wollen. Zu der "Steuerungsgruppe Leitbild" gehören neben dem Aufsichtsratsmitglied Norman Löster unter anderem der Anti-Rassismus-Beauftragte Martin Ziegenhagen, der CFC-Fanbeauftragte Daniel Haase, Karen Pethke vom "Stadtsportbund Chemnitz" sowie Markus Müller vom "Fanszene Chemnitz e.V.". An einer ersten Online-Veranstaltung zum Leitbild haben sich 40 CFC-Fans beteiligt. Am "Stadion - An der Gellertstraße" zeigt der Verein Flagge mit der Aufschrift: "Über 15.000 Plätze - Aber keiner für Nazis! Der Chemnitzer FC sagt laut und deutlich: Nein zu Rassismus."

Nach außen sichtbare Symbole sind zwar wichtig, ersetzen jedoch keine Inhalte. Wenn es der CFC auch mit den Inhalten ernst meint, muss er gegenüber Fans und Mitgliedern zwingend mehr Demokratie wagen - und damit die in der "Charta der Vielfalt" stehenden Worte mit Leben füllen. Unter anderem ist dort vermerkt: "Wir schaffen ein Klima des gegenseitigen Respekts und Vertrauens." Die in Kooperation mit MIKOMI, dem Institut für Mittelstandskooperation an der Hochschule Mittweida, gestartete Umfrage stellte einen guten Anfang dar, um das himmelblaue Vereinsleben zukünftig besser gestalten zu können. Dass Fans und Mitglieder die Möglichkeit bekamen, über das Design des CFC-Mitgliedsausweises zu entscheiden, ist ebenfalls als positiv zu bewerten.

Bei größeren Entscheidungen, welche das Vereinsleben betreffen, zieren sich die himmelblauen Verantwortlichen jedoch und möchten - so zumindest der Eindruck - so wenig Verantwortung wie möglich in Fan- und Mitgliederhände geben. Das zeigt sich beispielsweise bei der strukturellen Überarbeitung der Satzung. Susanne Bilz, Vorsitzende der "Strategiegruppe Satzungsänderung", fasst den Stand nach der letzten Sitzung folgendermaßen zusammen: "Wir sind überzeugt, dass es auf diesem Weg des konstruktiven Miteinanders aller Beteiligten gelingt, einen konsensfähigen Satzungsentwurf zu erarbeiten, der den aktuellen und künftigen Herausforderungen des Chemnitzer FC e.V. gerecht wird." Der "Fanszene Chemnitz e.V." benannte in der mit mehreren Vereinsmitgliedern gemeinsam verfassten Stellungnahme jedoch essenzielle Kritikpunkte, welche nach wie vor größtenteils ignoriert werden. Zu diesen Kritikpunkten zählt die mangelnde Ausgestaltung der Mitwirkungsrechte der Mitglieder, das in sich geschlossene System des Vorschlags und der Wahl der Mitglieder der Gremien, die damit im Zusammenhang stehende Problematik einer nicht sicher gestellten effektiven Kontrolle des geschäftsführenden Vorstands sowie die mangelnde Regelung der Beziehungen zur Tochtergesellschaft - der Chemnitzer FC Fußball GmbH - einschließlich einer fehlenden Rechenschaftspflicht im Rahmen der Mitgliederversammlung des Vereins.

Und nicht zuletzt bleibt es ein Gradmesser für "ein Klima des Respekts und Vertrauens", wie der CFC künftig mit Kritik und Kritikern umgeht und ob es dem Verein endlich gelingt, die Zeit der Insolvenz selbstkritisch aufzuarbeiten Sofern nicht die Größe aufgebracht wird, sich bei den in dieser Zeit zu Unrecht verunglimpften ehemaligen Sponsoren, Gremienvertretern, Mitarbeitern und Mitgliedern zu entschuldigen und diese zu rehabilitieren, werden teilweise Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Umsetzung der "Charta der Vielfalt" bestehen bleiben. Auf Nachfrage dazu entgegnete der Chemnitzer FC: "Wir stehen im ständigen Kontakt zu aktuellen Sponsoren und führen parallel Gespräche, um ehemalige Partner zurückzugewinnen."

Die zahlreichen Turbulenzen hinter den Kulissen, welche es während der Insolvenz regelmäßig gab, haben darüber hinaus dafür gesorgt, dass einige Fans und Mitglieder schon damals ihrem Verein den Rücken gekehrt haben. Und wenn weiterhin kein Umdenken einsetzt, werden sich - aus mehreren Gründen - weitere zu diesem Schritt entschließen.

Fan-Rückkehr ins Stadion: "Wir brauchen unseren 12. Mann"

CFC-Vereinschefin Romy Polster wünscht sich die Rückkehr der Fans: "Wir brauchen unseren 12. Mann", sagte sie im Sommerinterview auf der CFC-Homepage. Und das aus zwei Gründen: Zum einen sehnt sich die Mannschaft nach Support und zum anderen die himmelblauen Entscheidungsträgern nach Einnahmen. Schaut man allerdings auf die vergangene Spielzeit zurück, so fällt auf, dass sich die Resonanz des 12. Mannes arg in Grenzen hielt. Die ersten beiden Heimspiele gegen Viktoria Berlin (687 Zuschauer) und Germania Halberstadt (704 Zuschauer) fallen aus der Wertung heraus, da insgesamt nur 1.000 Teilnehmer zugelassen waren. Die Partien gegen Union Fürstenwalde (1.592 Zuschauer), den BFC Dynamo (2.050 Zuschauer) und den Berliner AK (1.727 Zuschauer) zeigen aber, wie gering das Interesse ist und wo sich tendenziell der Zuschauerschnitt in dieser Saison einpegeln wird. Exemplarisch sei das DFB-Pokal-Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim genannt. 4.600 Zuschauer waren damals zugelassen, am Ende kamen aber gerade einmal 3.095 Zuschauer. Ein enttäuschender Wert, welcher in dieser Saison das höchste aller Gefühle im Durchschnitt darstellen dürfte. Einzig bei Traditionsduellen - unter der Voraussetzung, dass Gästefans zugelassen sind - wird das Zuschauerinteresse höher ausfallen.

Und dazu gesellt sich der Fakt, dass der Chemnitzer FC nicht mehr die unangefochtene Nummer eins in der Sportstadt Chemnitz ist, diesen Platz beanspruchen mittlerweile auch die Basketballer der Niners Chemnitz eingenommen - und das vollkommen zurecht: In der ersten Saison in der "easyCredit Basketball-Bundesliga" sorgten die Schützlinge von Rodrigo Pastore für Furore und feierten frühzeitig und verdient den Klassenerhalt. In die neue Niners-Heimstätte - die "Messe Chemnitz" - passen etwas mehr als 5.000 Zuschauer. Unter normalen Bedingungen werden die Basketballer folglich eine höhere Fanresonanz als die Fußballer aufweisen.

Saisonprognose: Auf Augenhöhe mit Auerbach?

"Wir wollen in der kommenden Saison oben mitspielen", formulierte Marc Arnold, der den CFC zudem in der Breite insgesamt gut aufgestellt sieht. Das stimmt allerdings nur solange, bis keine Verletzungen auftreten. Mit Köhler, Pelivan, Bickel und Caciel haben vier Leistungsträger die gesamte Vorbereitungszeit verpasst, mit Kircicek verletzte sich im vierten Testspiel gegen Plauen ein weiterer Stammspieler. Kapitän Tobias Müller zog sich bei der Generalprobe gegen Viktoria Berlin einen Mittelhandbruch zu. Dieser ist zwar mittlerweile operiert wurde, allerdings droht der Ausfall im ersten Saisonspiel.

Wirft man einen Blick auf den Kader der Teams aus Leipzig - den 1. FC Lokomotive und die BSG Chemie - sowie Jena, Cottbus und den BFC Dynamo, dann ist dieser Anspruch eher unrealistisch. In der Regel gibt es pro Saison zudem eine Überraschungsmannschaft, die kein Experte im Vorfeld auf dem Zettel hat. Hierfür kommt tendenziell eine Mannschaft aus Berlin in Frage. Für CFC-Coach Daniel Berlinski kommen dafür die VSG Altglienicke und der Berliner AK in Betracht.

Dass die himmelblaue Mannschaft erfolgreich Fußball spielen kann, hat sie beim 3:2-Erfolg im Sachsenpokal gegen Drittligist FSV Zwickau auf beeindruckende Art und Weise gezeigt. Im Finale gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig wiederum war genau das Gegenteil der Fall. Wegen fehlender Konstanz und einem zu schmalen Kader wird sich der Chemnitzer FC nach Meinung des Autors zwischen dem sechsten und zehnten Platz in der Regionalliga-Nordost einordnen. Wenn der CFC die Spielzeit gar hinter dem VfB Auerbach in der Tabelle abschließt, wäre er nur noch die Nummer acht in Sachsen.

  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion