Familienpaten: Ein Anker für Kinder und Eltern

Soziales Seit zehn Jahren gibt es das Angebot der Familienpaten - Nachfrage ist groß

Genau zehn Jahre ist es her, da wurde ein besonderes Modellprojekt bewilligt: sogenannte Familienpaten sollten den Alltag von Müttern und Vätern, von Alleinerziehenden, von Großfamilien, von Familien, die weder Oma noch Opa in der Stadt haben oder auch ganz neu in Chemnitz sind, erleichtern.

Bedarf an Familienpaten ist groß

Mittlerweile ist aus dem Modellprojekt ein Angebot geworden, das von einer großen Nachfrage gespeist wird: "Der Bedarf an Paten ist heute größer denn je", sagt Sozialpädagogin Josephine Leistner vom Chemnitzer Caritasverband, die den Dienst der Familienpaten koordiniert. Gerade in der aktuellen Situation, in der viele Familien längst an der maximalen Belastungsgrenze angekommen sind, kämen vermehrt Anfragen an die Caritas. "Ich höre auch immer wieder, wie stark die Kinder unter Isolation und den wenigen sozialen Kontakten leiden", sagt Josephine Leistner.

Unverändert aktive Patenschaften seien da oft ein Anker für die Kinder und eine wichtige Unterstützung und Entlastung für die Eltern. Aber auch ganz neue Zusammenführungen von interessierten Paten und Familien seien in der derzeitigen Lage möglich. "Die Treffen können stattfinden, da es die Regel der zwei möglichen Haushalte nicht sprengt", so Leistner.

Wer kann Familienpate werden?

Familienpate kann jeder werden, der 18 Jahre und älter ist, Freude am Umgang mit Kindern hat und gern etwas von seiner freien Zeit teilen möchte. In der Regel verbringen die Paten mit den Kindern zwei bis drei Stunden in der Woche, unterstützen im Familienalltag oder organisieren altersgerechte Freizeitaktivitäten - das kann einen Ausflug beinhalten, Spielzeiten, gemeinsames Kochen und Essen oder auch Sport.

"Im Idealfall sollte die Zeit eine Bereicherung für beide Seiten sein", so Josephine Leistner. Die Kinder, die bei der Caritas auf Familienpaten warten, sind vom Kleinkind bis hin zum Teenager vom Alter bunt gemischt. 84 Familien werden derzeit durch den Dienst begleitet - 32 stehen auf der Warteliste. Wer Interesse an einer Patenschaft hat, kann sich bei Josephine Leistner unter 0176 51546447 für eine Terminvergabe zu individuellen Beratungsgesprächen melden.

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