Ernste Töne des Chemnitzer Trios "Blond"

Musik Neue Single samt Ausstellung über sexualisierte Gewalt

Mit Bühnenauftritten irgendwo zwischen Impro-Theater und ausgeklügelter Selbstinszenierung hat sich die Chemnitzer Band Blond deutschlandweit einen Namen gemacht. Textlich schwingt bei Nina, Lotta und Johann zwar schon immer eine gewisse gesellschaftskritische Komponente mit, aber selten so deutlich, wie in ihrer neuen Single. Auf dem neuen Stück verhandelt das Trio sexualisierte Gewalt und Übergriffigkeit.

Starke Message

"Es wird viel zu oft mit einem Achselzucken akzeptiert, einfach weil man ständig und überall damit konfrontiert wird. Sexualisierte Gewalt ist alltäglich, das sollte sie aber nicht sein", schreiben sie in ihrer Single-Ankündigung. "Es gehört nicht zum normalen Leben dazu, dass man im Club an den Hintern gefasst und auf dem Nachhauseweg verfolgt wird oder einem in der Straßenbahn Kussgeräusche aufgenötigt werden und Autos im Vorbeifahren hupen." In ihrem neuen Song "Du und Ich", der am gestrigen Freitag erschienen ist, haben sich Blond mit diesem Thema beschäftigt und gemeinsam mit dem Wildwasser e.V. und dem Kosmos Chemnitz passend dazu die "Hütte der sexualisierten Gewalt" erdacht. Innerhalb dieser Ausstellung können die Besucherinnen und Besucher anonymisierte Erfahrungsberichte von Betroffenen lesen.

Das Häuschen ist seit gestern in der Chemnitzer Innenstadt zu finden. Die Ausstellung ist bis zur Abschlussveranstaltung am 8. August täglich von 16 bis 19 Uhr geöffnet.

Über den Verein

Wildwasser e.V. ist ein Verein, der sich zum einen als Beratungsstelle für Betroffene sexualisierter Gewalt versteht, zum anderen aber auch mit Hilfe von Kinderschutzprojekten präventiv arbeitet. Der Verein agiert im Raum Chemnitz/Erzgebirge und hilft jährlich rund 200 Betroffenen und deren Angehörigen.

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