Die Kunstsammlungen Chemnitz präsentieren im Gunzenhauser mit "European Realities" derzeit eine äußerst sehenswerte Ausstellung. Sie rückt die europäische Realismusbewegung der 1920er- und 1930er-Jahre in den Fokus und zeigt, wie die existenziellen Ängste und gesellschaftlichen Umbrüche dieser Zeit in der Kunst Ausdruck fanden.
Verschiedene Themen
Die Schau erzählt dabei von Armut und Elend, berichtet über den wirtschaftlichen Aufschwung und von kultureller Blüte, von wissenschaftlichem und technischem Fortschritt, von Großstadt und Nachtleben, Emanzipation und Diversität. Noch nie zuvor ist diese Kunstepoche in einem solchen Umfang präsentiert worden.
Familienführung für junges Publikum
Um auch junges Publikum an die Ausstellung heranzuführen, gibt es am 1. Juni, 6. Juli und 3. August, jeweils von 13 bis 14.30 Uhr, spezielle Familienführungen. Die leitet Beate Düber. Sie findet schnell eine Ebene zu den jungen Besuchern und erzählt kurzweilig und unterhaltsam Wissenswertes zu ausgewählten Kunstwerken.
Gemälde erforschen
Wie kleine Detektive erforschen die Teilnehmer der Familienführung zum Beispiel das Werk "Der Steinklopfer" von Ernst Neuschul. Er widmete sich ab Mitte der 1920er-Jahre der Welt der Arbeiter. "Schaut mal genau hin. Könnt ihr auf dem Bild geheime Dinge entdecken?", fragt Beate Düber in die Runde und erntet verblüffende "Wow!"-Ausrufe, als sie schließlich das Geheimnis lüftete.
Ausstellung bis 10. August
Auf dem Gemälde ist zwar nur ein Arbeiter zu sehen - doch der Künstler hatte ursprünglich einen zweiten Mann positioniert, ihn dann aber übermalt. Nach der Führung erwartet die Teilnehmer auch noch ein praktischer Teil im Museum, wo sie selbst kreativ werden können. Die Ausstellung "European Realities" ist noch bis 10. August im Museum Gunzenhauser zu sehen.