Mit den ersten milden Tagen des Jahres beginnt ein faszinierendes Naturschauspiel: Die Störche kehren aus ihren Winterquartieren zurück und besetzen erneut ihre angestammten Horste. In vielen Regionen sind die charakteristischen Klappergeräusche bereits zu hören - ein sicheres Zeichen, dass der Frühling naht. Auch der Horst-Standort in Chemnitz-Wittgensdorf (Obere Hauptstraße 20) wurde bereits in Beschlag genommen.
Heimkehr aus fernen Ländern
Die Weißstörche legen jedes Jahr tausende Kilometer zurück, um den Winter in wärmeren Gebieten Afrikas oder Südeuropas zu verbringen. Doch sobald die Tage in Mitteleuropa länger werden, setzt sie der Instinkt zurück in ihre Brutgebiete. Besonders eilig haben es dabei die Männchen: Sie treffen oft einige Tage vor den Weibchen ein, um ihr Nest zu besetzen oder zu verteidigen. Gelingt die Brut, kann man schon im Mai die ersten Küken im Nest beobachten.
"Westzieher" sind die ersten
Es liege im Trend der vergangenen Jahre, dass die Weißstörche ab Ende Januar nach Sachsen zurückkehren, erklärt Expertin Sylvia Siebert vom Naturschutzinstitut in Dresden. Die Störche, die jetzt schon nach Sachsen zurückgekehrt sind, sind die sogenannten Westzieher. Sie kommen etwa aus Spanien angeflogen, wo sie überwintert haben. Ihre Route ist kürzer als die der Ostzieher, die über den Bosporus und den Nahen Osten teils bis nach Südafrika führt. Diese Störche werden von frühestens Anfang März bis Ende April zurückerwartet.
2024 erfolgreichstes Storchenjahr
Voriges Jahr sei in Sachsen das erfolgreichste Storchenjahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950 registriert worden, sagt Siebert. Es seien insgesamt 471 Brutpaare mit 921 Jungen gezählt worden. Der langjährige Durchschnitt liege bei ungefähr 350 Storchenpaaren. Als Hochburgen des Weißstorchs gelten in Sachsen die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, die Röderaue und das Leipziger Tiefland.