Riesenandrang vor der Deutschen Bundesbank an der Zschopauer Straße in Chemnitz. Schon vor der Öffnung der Bank um 8 Uhr warten zahlreiche Münzsammler auf Einlass. Der Grund: Der heutige Donnerstag ist der Erstausgabe der 20-Euro-Sammlermünze "Chemnitz - Kulturhauptstadt Europas 2025"
Die Münze im Steckbrief
Die Bildseite der Münze zeigt zwölf typische Chemnitzer Motive, darunter das Alte Rathaus, den Roten Turm, das Opernhaus und das Karl-Marx-Monument. In der Mitte sind das Kampagnen-Logo "2025", der Stadtname "Chemnitz" und das Ereignis "Kulturhauptstadt Europas" aufgeprägt. Auf der Wertseite der Münze sind der Adler, der Schriftzug "Bundesrepublik Deutschland", der Wert "20 Euro" und die Angabe "Silber 925" aufgeprägt. "Auf dem Rand ist zu lesen "C the unseen". Die Auflage der Münze beträgt 630.000 Stück (Stempelglanz). Hinzu kommen maximal 90.000 Stück in Spiegelglanz.
Seit halb fünf Uhr gewartet
Pit Neubert war der erste Sammler, der nach Öffnung der Bank die Münze erwerben konnte. "Als Chemnitzer muss man selbstverständlich diese Münze haben", sagt Neubert, der sich morgens um halb fünf Uhr als erster angestellt hatte. Er erwarb zehn Münzen. Der Chemnitzer ist nach eigenem Bekunden kein großer Sammler. Aber: "Gelegentlich, wenn mir Münzen besonders gefallen, kaufe ich sie mir", sagt er.
Eine tolle Erinnerung an das Kulturhauptstadt-Jahr
Der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze freut sich, dass die Bundesbank die Stadt im Kulturhauptstadt-Jahr auf diese Weise würdigt. "Die Sammlermünze wird weit über das Jahr hinaus eine tolle Erinnerung an dieses Ereignis sein. Dafür bin ich sehr dankbar", betont Schulze, der die Münze in seinem Büro aufbewahren möchte.
Münze trägt Vielfalt von Chemnitz in die Welt
Burkhardt Balz, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, freut sich, dass die Sammlermünze die Vielfalt von Chemnitz abbildet und in die Welt tragen wird. "Bargeld ist und bleibt das physische Kernprodukt der Deutschen Bundesbank. Daher engagieren wir uns aktiv für das Bargeld, das zukünftig durch den digitalen Euro ergänzt werden könnte."
Silberbergbau und Münzprägung im Erzgebirge
Guido Müller, seit vorigem Jahr Präsident der Bundesbank-Hauptverwaltung in Sachsen und Thüringen, weist auf die Ausstellung hin, die gegenwärtig im Haus der Bundesbank an der Zschopauer Straße zu sehen ist. "Geld im Spiegel der Zeit" ist eine Schau mit Münzen aus der Numismatischen Sammlung der Bundesbank. Besucher der Ausstellung erfahren dabei auch, dass das Erzgebirge einst für die sächsische Münzprägung von großer Bedeutung war. Münzen aus sächsischem Silber wurden unter anderem in Schneeberg, Freiberg und Zwickau geprägt. Eine besonders bedeutende Münzstätte war damals Annaberg. Dort stellte man zwischen 1497 und 1539 die meisten Gepräge her. Zu sehen ist die kleine Ausstellung noch bis zum 27. Juni.