Chemnitz. Im vergangenen Jahr gab es für sie bereits eine Ausstellung in der Gaststätte "Saxofon", nun können sich Interessierte näher mit dem Nachlass der Modedesignerin Leonie Bauer im Stadtarchiv beschäftigen. Insgesamt 62 Zeichnungen und einige Dokumente konnten gesichert werden.
Entwürfe einer zeitlosen Damenmode in der DDR
Die Designerin Leonie Bauer, die vor zwei Jahren verstarb, wurde 1930 geboren und kreierte in der DDR Damenmode. Bauers Entwürfe aus den Sechzigerjahren wirken heute nahezu zeitlos und sind daher noch aktuell."Die Entwürfe zu Kleidern, Kostümen und Mänteln für Frauen und Mädchen standen in Kreativität, Einfallsreichtum und vor allem an Chic in nichts den Arbeiten der internationalen Kollegen nach", heißt es aus der Pressestelle des Rathauses. Selbst die Modezeitschrift "Sibylle" habe etliche Male die von Leonie Bauer entworfene Kleidung gezeigt und veröffentlichte 1969 ein mehrseitiges Porträt der Designerin, die auf dem Chemnitzer Kaßberg aufgewachsen war. "Dass die von Leonie Bauer entworfene Kleidung die normale DDR-Frau kaum erreichen konnte, lag weniger an den kreativen Ideen der Designerin, die von 1959 bis 1977 für das Bekleidungswerk Eldamo (VEB) in Zwickau arbeitete, sondern an den Gegebenheiten der sozialistischen Planwirtschaft", heißt es weiter aus dem Rathaus.
Leonie Bauer, deren Lebensmittelpunkt immer Chemnitz beziehungsweise Karl-Marx-Stadt war, wechselte 1977 aus Zwickau in ihre Heimatstadt und entwarf in den letzten Berufsjahren Handschuhe in einer Lederbekleidungsfabrik. Aus dieser Zeit sind bislang keine Entwürfe bekannt.
Der Lesesaal des Stadtarchivs, in dem die Entwürfe nun begutachtet werden können, hat derzeit montags, dienstags und donnerstags, jeweils 8.30 bis 14.30 Uhr geöffnet. Um Anmeldung wird gebeten unter 0371-4884701.