In der alten Jysk-Ladenfläche in der Chemnitzer City zieht Geschichte ein

Pilotvorhaben Ab Mai 2025 werden die Räumlichkeiten für ein Dokumentationszentrum zum NSU-Prozess genutzt

Chemnitz. 

Knapp ein Jahr nachdem das Möbelgeschäft Jysk die Ladenfläche am Johannisplatz in der Chemnitzer Innenstadt verlassen hat (BLICK.de berichtete), gibt es neue Pläne für die Räumlichkeiten. Im Mai 2025 wird hier das neue Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex eröffnen. Das Ganze ist ein Pilotprojekt, an dem der Offene Gesellschaft e.V., RAA Sachsen e.V. und ASA-FF e.V gemeinsam arbeiten.

Aufarbeitung des NSU-Komplex

"Die Errichtung eines Dokumentationszentrums zum NSU-Komplex in Sachsen (PilotDZ) ist angesichts der gegenwärtigen gesamtdeutschen politischen Situation von herausragender Bedeutung. Es ist dringend notwendig, umfassend über den NSU-Komplex aufzuklären, ein Verständnis für die Komplexität der angrenzenden Themen wie Rassismus, struktureller Diskriminierung und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu erarbeiten und die tiefgreifenden Wurzeln rechter Gewalt, rechten Denkens und rechter Strukturen in unserer Gesellschaft zu analysieren. Nur durch eine umfassende Reflexion der Vergangenheit können wir wertvolle Erkenntnisse gewinnen und eine konkrete, zukunftsorientierte Bildungs- und Präventionsarbeit ermöglichen", heißt es im Bericht des Pilotprojekts.

Finanziert wird das Projekt zu gleichen Teilen durch Mittel des sächsischen Haushalts und durch Förderung auf Bundesebene. "Das Dokumentationszentrum soll über das Kulturhauptstadtjahr hinaus als Ort der politischen Bildung in Chemnitz etabliert werden. Ziel der Finanzierungsstrategie sollte es dementsprechend sein, ab 2026 einen laufenden Betrieb zu gewährleisten."

Ausstellung "Offener Prozess" wird eröffnet

In den Räumen am Johannisplatz sollen verschiedene Perspektiven vereint und einen kontinuierlichen Raum für Auseinandersetzung, Lernen, Begegnung, Empowerment und Forschung geschaffen werden. Die Ausstellung "Offener Prozess" wird ab Mai einen festen Standort in Chemnitz erhalten. Auch soll auch die Geschichte des zivilgesellschaftlichen Widerstands gegen Rechtsextremismus in Sachsen verdeutlicht werden.



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