Während eine Gruppe ausländischer Jugendlicher an der Haltestelle "Tschaikowskistraße" in der Augustusburger Straße auf die Bahn wartete, kam ein zunächst Unbekannter auf sie zu. Nach bisherigem Kenntnisstand schubste der Mann einen der Jugendlichen unvermittelt gegen die Wand des Wartehäuschens, woraufhin es zum lautstarken Disput kam. Die Jugendlichen liefen dann in Richtung Tschaikowskistraße davon, als ihnen zwei weitere Männer und eine Frau entgegenkamen. Offensichtlich kannten sie den Angreifer von der Haltestelle und bedrohten die Jugendlichen. Unbeteiligte Zeugen gingen dazwischen. Ein 14-jähriger irakischer Staatsangehöriger rannte schließlich los, wurde seiner Aussage zufolge jedoch vom Angreifer von der Haltestelle an einem Spielplatz eingeholt und mehrfach ins Gesicht geschlagen. Dabei erlitt der Jugendliche zumindest leichte Verletzungen. Als er in der weiteren Folge den polizeilichen Notruf wählte und Zeugen erneut die Jugendlichen schützen mussten, entfernte sich der Angreifer mit seinen drei Bekannten.
Polizei ermittelt aufgrund möglicher ausländerfeindlicher Motivation
Im Rahmen der Tatortbereichsfahndung stellten Polizisten das deutsche Quartett (29/w, 2x 30/m, 32/m) einige Minuten später aufgrund der Personenbeschreibungen an einer Tankstelle in der Clausstraße fest. Konfrontiert mit den Vorwürfen zu den Geschehnissen ließen sich zwei von ihnen dazu ein. Aus ihren Äußerungen ergibt sich sowohl für die Körperverletzung zum Nachteil des 14-Jährigen als auch für die Bedrohungen der übrigen Jugendlichen eine ausländerfeindliche Motivation. Als tatverdächtig für den Angriff an der Haltestelle und die Körperverletzung gilt der 32-Jährige.
Die Ermittlungen, in die auch das Dezernat Staatsschutz der Kriminalpolizei involviert ist, dauern indes an. Das Polizeirevier Chemnitz Nordost bittet darum, dass sich diejenigen Personen unter Telefon 0371 387-102 melden, welche am gestrigen Abend den Jugendlichen zu Hilfe gekommen sind. Ebenso werden weitere Zeugen gesucht, die Angaben zu den Geschehnissen an der Haltestelle sowie in der Tschaikowskistraße machen können.