Kahlschlag am Autobahnkreuz Chemnitz: Warum sind plötzlich so viele Bäume weg?

Verkehr Maßnahme der Autobahn GmbH des Bundes sorgt für Verwirrung

Chemnitz. 

Leserinnen und Leser von BLICK.de wunderten sich Ende Januar über den Kahlschlag am Autobahnkreuz Chemnitz. Die Maßnahme, die für manche Pendler überraschend kam, sei laut Julia Grotjahn, Sprecherin der Autobahn GmbH des Bundes (Niederlassung Ost) jedoch unumgänglich: "Um die Gewässerdynamik bzw. den Wasserabfluss aufrechtzuerhalten und einer damit einhergehenden Verlandung des Bachs entgegenzuwirken, ist es notwendig, den Gewässerschutzstreifen auf Stock zu setzen." Dabei werden Gehölze wie Bäume und Sträucher bodennah zurückgeschnitten, sodass nur der Wurzelstock und kurze Triebe übrig bleiben.

Maßnahme erfüllt Verkehrssicherungspflicht

Die Arbeiten wurden unter anderem im Bereich des Forellenbachs am Kreuz Chemnitz, in der Überfahrt von Leipzig kommend in Richtung Dresden, durchgeführt. Neben der Aufrechterhaltung der Gewässerdynamik erfülle die Autobahn GmbH des Bundes mit dieser Maßnahme auch ihre Verkehrssicherungspflicht: Eine zu starke Vegetation könne dazu führen, dass sich Wildtiere der Straße gefährlich nähern. "Mit zunehmender Größe der Büsche und Bäume steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Tiere zu nah und ohne Schutz zur Fahrbahn aufhalten", so Grotjahn weiter.

Birken und Weiden liegen noch bis März

Bei den entfernten Bäumen handelt es sich vorwiegend um wildwachsende Birken und Weiden. Die Stämme liegen derzeit noch aufgeschichtet neben den Leitplanken, werden jedoch nach Ende der Fällperiode im März vor Ort gehäckselt und als Hackgut weiterverwertet. Da es sich um natürlichen Aufwuchs handelt, werde die Vegetation im Laufe der Zeit wieder nachwachsen. Eine Wiederaufforstung sei deshalb nicht notwendig, erklärt Grotjahn.



  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion