Keine Lust

Unter der Libido ist das sexuelle Lustempfinden beziehungsweise das Verlangen nach sexueller Befriedigung von Frauen und Männern zu verstehen. Lässt diese gelegentlich nach oder sinkt sie, kann das verschiedene Ursachen haben.

Hormonelle Ursache

Einen starken Einfluss auf die Libido nimmt das sogenannte Geschlechtshormon Testosteron. Obwohl es sich eigentlich um ein typisches Hormon von Männern handelt, ist es auch bei Frauen vorhanden und wirkt dementsprechend auch auf die weibliche Libido.

Je niedriger der Testosterongehalt im Blut ist, desto mehr wirkt sich dies auf eine nachlassende Libido aus. Ein Testosteronmangel kann wiederum auf anderen Ursachen basieren. Bei Männern ist es häufig eine hormonelle Hodenunterfunktion, die aus genetischen Defekten, als Folge von Medikamenteneinnahmen oder einem ungesunden Lebensstil resultiert.

Bei Frauen liegt es meist an Hormonschwankungen, weshalb vor allem während der Wechseljahre im Rahmen von Hormonumstellungen von einem Libidoverlust berichtet wird. Aber auch ein ungesunder Lebensstil kann bei Frauen dafür auch in jungen Jahren verantwortlich sein. Ebenfalls kann eine Stoffwechselerkrankung vorliegen, die den Hormonhaushalt ins Schwanken oder den Testosteronspiegel direkt senkt. Dies gilt es ärztlich abzuklären.

Unaufregendes Liebesleben

Eine der häufigsten Ursachen ist ein eher unaufregendes Liebesleben. Wenn dies unspektakulär verläuft und der Gedanke daran oder an den Partner kein Prickeln mehr verursacht, lässt die Lust nach Sex zunehmend nach. Es schleicht sich eine Routine ein, die keinen Platz für Fantasien und Reize erlaubt. Die Lösung können verrückte Orte für das Entfachen neuer Lust sein, oder Reizwäsche, auch Sexspielzeuge können ein Element sein, die wieder Abwechslung ins Liebesleben und wieder neuen Schwung in die Beziehung bringen. Dann steigt die Libido durch die Neugierde und Vorfreude auf neue sexuelle Erlebnisse überwiegend von ganz allein an.

Gelegentliche Libido-Störungen

  • Stress vermeiden und stressabbauende Maßnahmen wie Yoga, Meditation oder entspannendes Bad
  • Verzehr von aphrodisierenden Lebensmitteln wie beispielsweise Ingwer, Erdbeeren oder Chili
  • Sexspielzeuge verwenden
  • Partnergespräche über Vorlieben und Fantasien
  • Auf Alkohol und Nikotin verzichten

Abnehmende Libido durch Medikamente

Einige Medikamente weisen als Nebenwirkungen eine Beeinflussung der Libido auf. Zu diesen zählen insbesondere Hormonpräparate, wie beispielsweise die Anti-Babypille. Aber auch Antidepressiva und blutdrucksenkende Arzneimittel können sich negativ auf die Libido auswirken. Werden die Medikamente abgesetzt, steigt das Lustverlangen in der Regel wieder.

Stress als Ursache

Stress schüttet reichlich an körpereigenen Stoffen aus. Neben Noradrenalin und Adrenalin ist vor allem Cortisol "schädlich" für die Libido. Dieses Stresshormon bringt den Hormonhaushalt durcheinander. Das kann folglich auch das Testosteron absinken lassen und somit auch die Libido senken. Zudem ist das sexuelle Verlangen eng in der Psyche verankert. Stress sorgt für ein niedergeschlagenes Gefühl, fördert die Müdigkeit, macht schlechte Laune und antriebslos. Oftmals wird Stress auch von "Dauer-Gedanken" begleitet und kann durch Beziehungsprobleme ausgelöst werden, die reichlich Emotionen mit sich bringen. Diese Faktoren minimieren die Lust auf Sex und können bis zum vollständigen Verlieren der Libido führen.

Kindheitserfahrungen als Ursache

Wenn Kinder eine strenge und sehr konservative Erziehung erleben, bei dem Sex ein Tabuthema und etwas Anstößiges war, entwickeln sie häufig ein ausgeprägtes Schamgefühl. Angst, Unsicherheit und sexuelle Hemmungen blockieren dann auch die eigene Libido. Hier hilft nur eine Aufarbeitung der Kindheitserfahrungen und das Erlernen des offenen Umgangs mit Sexthemen und Geschlechtsverkehr. Eine psychologische Therapie halten Experten in den meisten Fällen für hilfreich.

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