Die Kulturszene ist durch die Coronabeschränkungen in vielen Bereichen nach wie vor lahm gelegt. Doch das macht auch kreativ, wie jetzt der Klub Solitaer einmal mehr unter Beweis stellt.
Die Stadt hatte kürzlich das Soforthilfeprogramm "In der Krise hörbar bleiben" ins Leben gerufen und genau da knüpft ein neues Projekt des Klubs an: Bürger können eine Hotline anrufen und werden dort mit Kultur am Ohr versorgt.
"Bei uns bleibt Kunst hörbar"
"Bei uns bleibt Kunst hörbar", sagt eine freundliche Stimme auf einem Anrufbeantworter unter der Nummer 0371/67604694. Sie lädt den Anrufer ein, es sich an der Strippe gemütlich zu machen. Der kann mittels Nummern auf dem Telefon wählen, ob er einem kindischen Gedicht, sächsischer Mundart, einem dystopisches Hörstück oder einem "Soundtrack für die Gedanken" lauschen will.
Zur Auswahl stehen da zum Beispiel Hörbeiträge von Osmar Osten, Gabi Reinhardt oder Heda Bayer. Und wer weder Lust auf Musik noch auf Gedichte hat, aber trotzdem Geräusche um sich möchte, kann unter der Nummer 5 Bienen beim Summen zuhören. Der Klub Solitaer wurde 2010 gegründet und brachte seitdem zahlreiche kulturelle Projekte auf den Weg. Er betreibt alle kulturellen Aktivitäten in der Galerie Hinten, dem Kulturzentrum Lokomov und in der Ausstellungsfläche Fenster für Fotografie. Außerdem beteiligt er sich an der Organisation und Projektumsetzung der Off-Bühne für darstellende Künste Komplex.
Zudem hat der Klub das Projekt Dialogfelder ins Leben gerufen, damit Hilfe künstlerischer Interventionen den öffentlichen und halböffentlichen Raum bespielt und so zur positiven kulturellen Entwicklung im Stadtteil Sonnenberg beitragen möchte.