Zum diesjährigen Deutschlandfest in Tokio präsentierte sich erstmals die sächsische Maker-Szene mit echten Mitmachangeboten. Auf Einladung der Deutschen Botschaft Tokio und in Kooperation mit dem EU-Japan Fest war makers united - eine Initiative des Industrievereins Sachsen 1828 e.V. und des Maker e.V. aus Chemnitz - mit einem eigenen Bereich vertreten. Die Resonanz war überwältigend: Hunderte Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, selbst kreativ zu werden, Neues auszuprobieren und den "Machergeist" aus Chemnitz hautnah zu erleben.
Handwerk trifft Nachhaltigkeit
Mit dabei waren zwei sächsische Teams: das Holzkombinat Chemnitz und der Makerspace Schneeberg. Beide boten kreative Workshops an, die Nachhaltigkeit, Handwerk und moderne Technologien verbinden.
- Am Stand des Holzkombinats konnten Besucherinnen und Besucher Kühlschrankmagnete aus Holz gestalten und verschiedene Chemnitzer Motive darauf drucken - eine Kombination aus traditioneller Holzverarbeitung und digitalem Design.
- Der Makerspace Schneeberg lud zum Upcycling ein: Aus vermeintlichem Abfallmaterial entstanden handgefertigte Weihnachtsengel, die viele Gäste als persönliche Erinnerung mit nach Hause nahmen.
Die Materialien wurden eigens aus Sachsen mitgebracht und vor Ort durch lokale Partner ergänzt. Die Teilnahme von makers united wurde organisatorisch vom Maker e.V. Chemnitz betreut, der die Reise in enger Abstimmung und Unterstützung der Deutschen Botschaft und dem EU-Japan-Fest plante und umsetzte.
Ein Stück Chemnitz in Tokio
"Zum ersten Mal gibt es auf dem Deutschlandfest echte Mitmachangebote - die Gäste können wirklich etwas machen", zeigte sich Sachio Howoldt von der Deutschen Botschaft Tokio begeistert. "Das Konzept kommt hervorragend an und bringt die kreative Seite Deutschlands auf sympathische, greifbare Weise näher."
Begleitet wurden die sächsischen Maker von Katrin Hoffmann, Geschäftsführerin des Industrievereins Sachsen 1828 e.V., Vorstandsvorsitzende des Maker e.V. Chemnitz und Mitorganisatorin der makers united. Sie betont:
"Die Maker-Bewegung steht für das, was Deutschland und besonders Sachsen auszeichnet - Ideenreichtum, praktische Intelligenz und die Lust am Selbermachen. Dass wir diesen Geist nun in Tokio teilen dürfen, ist ein großartiges Zeichen für kulturellen Austausch und Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Japan."
Deutsch-japanische Begegnungen der besonderen Art
Neben den sächsischen Beiträgen bereicherten auch japanische Maker, die im vergangenen Sommer bereits bei makers united in Chemnitz dabei waren, das Fest: Der Künstler Hiroshi Sato zeigte traditionelle Erd- und Strohkunst ("Sakan Art"), bei der Besucher glänzende Tonkugeln formten. Außerdem präsentierte das Team von Shimokita FAB CO-SAKU Shitsu kleine Roboterfahrzeuge, die gemeinsam mit dem Publikum programmiert wurden - ein interkulturelles Zusammenspiel von Technik und Kreativität.
Chemnitz als europäische Kulturhauptstadt 2025 im Blick
Die Teilnahme von Makers United am Deutschlandfest ist Teil des wachsenden internationalen Netzwerks im Umfeld der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz 2025. Bereits jetzt baut der Maker e.V. Brücken zwischen europäischen und asiatischen Kreativgemeinschaften. So entstehen neue Formate, die Handwerk, Technologie und Nachhaltigkeit verbinden - über Länder- und Kulturgrenzen hinweg.
Hintergrund: Das Deutschlandfest in Tokio
Das Deutschlandfest wird seit 2011 jährlich im Hibiya-Park im Herzen Tokios veranstaltet. Es gilt als das größte deutsche Kulturfestival Japans und zieht jedes Jahr zehntausende Besucherinnen und Besucher an. Organisiert von der Deutschen Botschaft Tokio und dem Goethe-Institut bietet das Festival ein vielfältiges Programm aus Musik, Kulinarik, Kultur und Innovation. Deutsche Unternehmen, Vereine und Kreative präsentieren sich dort als weltoffene, moderne Botschafter ihres Landes. Das diesjährige Festival findet vom 31. Oktober bis 3. November 2025 statt und steht ganz im Zeichen von Begegnung, Nachhaltigkeit und Innovation.