Musiker aus Afrika bekommt Friedenspreis

Menschen Bürgerverein zeichnet Arba Manillah für sein besonderes Engagement aus

Arba Manillah ist ein Lebenskünstler, ein Musikliebhaber, ein Mensch, der für alles und jeden offen ist. Und so war es für ihn auch kein Kulturschock, als der Afrikaner im März 2003 ins kalte Deutschland kam. Der Bürgerverein "Für Chemnitz" hat ihn in diesem Jahr mit dem Chemnitzer Friedenspreis ausgezeichnet.

Leidenschaft für Musik und Kunst

Seit neun Jahren lebt Arba Manillah in Chemnitz. Seine große Leidenschaft ist die Musik. Er gibt Kurse und Workshops in afrikanischem Trommeln und Tanz, er produziert CDs, organisiert Festivals und sorgt für Unterhaltung. Als Vorstandsvorsitzender des Chemnitzer Vereins Kukaye Moto Culture Center widmet er sich der Förderung von Kunst und Kultur in der Stadt. Überall, wo er ist, verbindet er die Menschen. Er sagt über sich: "Die Welt ist mein Zuhause. Ich könnte überall leben." Für sein unermüdliches Engagement, mit Mitteln der Musik, Begegnung, Austausch sowie Dialog ein friedliches Zusammenleben in Chemnitz zu fördern, wurde Arba Manillah jetzt mit dem 1. Preis des Chemnitzer Friedenspreises 2021 ausgezeichnet, verbunden mit einem Preisgeld von 500 Euro sowie der Friedenspreis-Skulptur des Bildhauers Erik Neukirchner.

Zweiter Preis für Palästinenser

Der zweite Preis geht in diesem Jahr an Adel Matar. Der Palästinenser flüchtete aus Syrien und lebt seit rund sieben Jahren in Chemnitz. Er engagierte sich als einziger Araber beim Chemnitzer Willkommensdienst, der 2015/2016 nachts Flüchtlinge am Hauptbahnhof in Empfang nahm und sie in die Erstaufnahmeeinrichtung nach Ebersdorf begleitete. Als dieses Engagement nicht mehr nötig war, war es ihm ein Bedürfnis, den Chemnitzern etwas für die Hilfe, die Flüchtlinge in dieser Stadt bekamen und bekommen, zurückzugeben.

Dritter Preis geht an "Brückenbauer"

Der dritte Preis wurde vergeben an den Verein Brückenbauer Chemnitz. Nahe der Erstaufnahmeeinrichtung betreibt er die Begegnungsstätte "Chemnitzer Brücke". Die Vereinsmitglieder bieten Gastfreundschaft und praktische Hilfe, vermitteln Beziehungen zwischen Einheimischen und Migranten und bauen Sprachbarrieren ab. Der Ehrenpreisträger 2021 ist Enrico Hilbert. Seit 1993 setzt er sich dafür ein, die Opfer des deutschen Faschismus vor allem in Chemnitz sichtbar zu machen.

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