Nach zwei Platzverweisen gegen sein Team: CFC-Trainer macht klare Schiri-Ansage

Fußball Himmelblaue trennen sich in doppelter Unterzahl 1:1 (1:0) vom Lok Leipzig

Chemnitz. 

Über das sächsische Derby zwischen dem Chemnitzer FC und dem Tabellenführer 1. FC Lokomotive Leipzig dürfte noch etwas länger gesprochen werden. In einer denkwürdigen Partie trennten sich der CFC und Lok Leipzig 1:1 (1:0). Dabei wuchsen die Himmelblauen aus kämpferischer Sicht über sich hinaus. Denn sie mussten lange in doppelter Unterzahl agieren.

 

 

 

Es "müllert"

 

Während der Partie "müllerte" es auf dem Rasen heftig. Denn CFC -Kapitän Tobias Müller erzielte nicht nur ein Tor, sondern sah später die gelb-rote Karte. Sein Teamkollege Felix Müller kassierte in der zweiten Hälfte den roten Karton. Zusätzlich zeigte Schiedsrichter Henry Müller den Chemnitzer Kickern noch fünf gelbe Karten, die Leipziger sahen viermal Gelb. CFC-Cheftrainer Benjamin Duda machte nach dem Abpfiff in Richtung Schiedsrichter eine klare Ansage. "Wir haben ein sehr gutes Regionalliga-Spiel vor einer tollen Kulisse gesehen. In Sachen Mentalität und Fitness gehören wir sicherlich in der Liga in ein höheres Regal. Es war ein gewinnbringender Tag für den ostdeutschen Fußball", sagte Duda und äußerte sich zur Leistung des Referees. "Tut mir einen Gefallen und lasst den Schiedsrichter in Ruhe. Wir brauchen nicht durchdrehen. Wir sollten jetzt vielmehr alle in Ruhe durchpusten und vielmehr lächeln , als uns aufzuregen", sagte Duda.

 

Keine Meisterfeier in Chemnitz

 

 

Schon vor dem Anpfiff stand fest, dass Lok Leipzig an diesem Spieltag nach dem 2:1- Auswärtssieg von Verfolger Hallescher FC beim BFC Dynamo die Meisterschaft in der Fußball-Regionalliga Nordost nicht vorzeitig perfekt machen konnte. Abgesehen davon fand die Begegnung vor einer eindrucksvollen Kulisse statt. Beide Fan-Lager gaben auf den Ränge alles. Wie Stadionsprecher Olaf Kadner verkündete, verfolgten 8.758 Zuschauer das Spiel und sorgten für eine außergewöhnliche Atmosphäre.

 

 

Kapitän trifft und fliegt vom Platz

 

 

Beide Mannschaften nahmen zügig Fahrt auf. In der 10. Minuten beförderte Leon Damer einen Freistoß von der linken Seite in die Leipziger Box, den CFC-Kapitän Tobias Müller per Kopf zum 1:0 in den Lok-Schuppen beförderte. Chemnitz ging nach diesem Führungstreffer selbstbewusst zur Sache und hatte durch Artur Mergel die Möglichkeit zum 2:0. Lok hielt den Kessel allerdings ebenfalls unter Dampf und hätte kurz darauf ausgleichen können. Stefan Maderer kam im Strafraum zum Abschluss, er scheiterte jedoch am Chemnitzer Keeper Daniel Adamczyk. Dann wurde Tobias Müller vom Helden zur tragischen Figur. Er brachte in einem Zweikampf in der Leipziger Hälfte Tobias Dombrowa zu Fall und sah dafür die gelb-rote Karte. So war es nicht verwunderlich, dass anschließend die Gäste mehr Ballbesitz verbuchten. Immerhin donnerte Manuel Reutter die Kugel kurz vor dem Pausenpfiff auf das gegnerische Gehäuse. Lok-Torwart Andreas Naumann konnte den Ball mit Mühe abwehren.

 

 

Siebeck gleicht aus

 

Nach dem Start in den zweiten Durchgang bekam Adamczyk nach einer Aktion von Alexander Siebeck etwas zu tun und erledigte diesen Arbeitsauftrag souverän. Dann war erst einmal wieder Schluss. Nachdem im Leipziger Fanblock ein paar Chemnitzer Fan-Utensilien brannten, bat der Schiedsrichter die Teams in die Kabine. Schnell waren das kleine Feuer gelöscht und Fußball wurde ebenfalls zügig wieder gespielt. Doch der nächste Aufreger folgte. Eine Abwehraktion von Felix Müller wertete der Unparteiische als Notbremse und zeigte ihm die rote Pappe. Nun mussten sich die Gastgeber mit zwei Spielern weniger den Leipziger Angriffen erwehren, was bis zur 67. Minute gelang. Dann glich Siebeck zum 1:1 aus (67.)

 

CFC kämpft bis zum Schluss

 

 

In der verbleibenden Zeit wehrte sich der Chemnitzer FC mit einer vorbildlichen kämpferischen Einstellung gegen die personelle Übermacht. Innenverteidiger Robert Zickert dirigierte immer wieder seine Abwehr. Torhüter Adamczyk reagierte mehrmals bockstark. "Das schaffen nicht viele, mit zwei Mann Unterzahl gegen den Tabellenführer ein Unentschieden zu halten. Das zeigt, was wir für eine geile Truppe sind, der Weg stimmt. Jeder hat sich reingeschmissen. Wir haben uns auch nicht durch zwei Platzverweise brechen lassen. Heute nehmen wir den einen Punkt sehr gern mit", sagte der Chemnitzer Schlussmann. Dann wurden 8 Minuten Nachspielzeit angesagt. Die Chemnitzer Spieler warfen sich in jeden Ball und kämpfen verbissen um das Unentschieden. Schließlich wurde die Duda-Elf belohnt. "Wir haben eine überragende Moral gezeigt. Jeder hat mit Leidenschaft und Hingabe alles aus seinem Körper herausgeholt. Kompliment an die Mannschaft und die Fans", fasste CFC-Kicker Niclas Erlbeck zusammen.

 

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