Mit dem 55. Tucheimer ADAC-Enduro "Rund um den Fiener" bog die Internationale Deutsche Enduro Meisterschaft (DEM) auf ihre Zielgerade 2025 ein. Im zwischen Magdeburg und Berlin gelegenen Tucheim im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt ging am heutigen Samstag die vierte Veranstaltung bzw. der sechste von sieben Fahrtagen des Jahres über die Bühne. Am Saisonanfang fanden im niedersächsischen Itterbeck sowie im nordsächsischen Dahlen jeweils Doppelveranstaltungen mit zwei separaten Fahrtagen statt. Bei der Vorschlussrunde vor dem Showdown am 1. November im nur 20 Kilometer von Tucheim entfernten Burg (bei Magdeburg) waren die ersten Titelentscheidungen schon möglich und eine ziemlich sicher zu erwarten.
Nächste Runde im Sachsen-Duell Sydow gegen Fischeder
Und tatsächlich deckelte der Chemnitzer Jeremy Sydow in der kleinsten Hubraumklasse E1 mit seinem sechsten von sechs möglichen Saisonsiegen seinen dritten Klassentitel in Folge nach seinem Wechsel vom Motocross zum Enduro Mitten im Jahr 2022.
Noch wichtiger ist stets die alle Hubraum- und Altersklassen vereinende Championatswertung, und auch in dieser hatte "Jere" heute wieder die Nase vorn. Damit ist der 25-Jährige national weiter seit dem DEM-Finale im Herbst 2023 in Zschopau ungeschlagen, sprich seit nunmehr 16 Rennen.
Ähnlich regelmäßig gewinnt unser aktuell zweiter permanenter WM-Fahrer, Luca Fischeder aus Geringswalde, die größte Hubraum-Klasse E3. So auch heute in Tucheim. Und auch in der Gesamt-Tageswertung ist "Fisch" stets der einzige ernsthafte Herausforderer von Jeremy Sydow. "Rund um den Fiener" knöpfte er ihm diesmal immerhin drei der zehn Sonderprüfungsbestzeiten ab und hatte nach einer gut siebeneinhalb-stündigen Gesamtfahrzeit und einer kumulierten Sonderprüfungszeit von über 56 Minuten nur 29,78 Sekunden Rückstand auf den Sieger. In der Gesamtmeisterschaft steht Jeremy Sydow nun zwar ebenfalls vorm Titelgewinn (seinem zweiten), doch hier ist die Entscheidung zumindest bis zum Finale vertagt.
Altmeister rast seinem siebenten Titel entgegen
Eine richtig enge Kiste ist der Kampf um Jahres-Bronze in der Championatswertung zwischen Matyas Chlum und Edward "Eddi" Hübner aus Penig. In Tucheim konnte der 37-jähige Sachse seinen Rückstand auf den Tschechen auf ein einziges Pünktchen verkleinern, sodass es nun zum direkten Duell der beiden beim Finale, ohne jeglichen Taktierens kommt. Gleichzeitig hat Eddi Hübner in der "Mittelklasse" E2 ausgezeichnete Chancen, seinen siebenten nationalen Titel zu holen. Zwar belegte er heute hinter dem Overall-Dritten Davide von Zitzewitz und seinem E2-Rivalen Franz Lofquist den fünften Rang im Championat bzw. in der E2 Platz zwei hinter dem Schweden, doch ist sein Vorsprung in der E2-Tabelle nach wie vor komfortabel.
Einen echten Krimi bis zum Schluss lieferten sie heute Pascal Sadecki aus Zschopau und Florian Görner aus Dittmannsdorf um Gesamtrang acht. Hierbei hatte am Ende Junior-1-Pilot Pascal Sadecki die Nase gerade einmal 0,51 Sekunden vor dem E3-Fahrer Florian Görner. In der ebenfalls separaten Wertung für die Junioren 1 musste sich Pascal Sadecki hingegen mit Platz zwei hinter seinem Dauerkontrahenten um die Klassen-Meisterschaft begnügen. Hierbei ging Tagesrang vier an Jeremy Nimmrich aus Gelenau. Ebenso verpasste Florian Görner das E3-Podest als Vierter hinter Luca Fischeder, Davide von Zitzewitz und Matyas Chlum.
Mountain-Biker mischte Enduristen auf
Über einen Podestplatz durfte sich auch der Einmal-Starter Hannes Lehmann aus Penig freuen. Der Mountain-Bike-Downhill-Fahrer wurde mit dem sensationellen Gesamtrang zwölft zugleich Dritter der E1-Kategorie und steckte dabei sogar die Dauer-E1-Piloten Arvid Meyer aus Reinsdorf und Kevin Nieschalk aus Lengefeld in den Sack bzw. hielt diese vom Klassen-Podium fern. Sie mussten sich als Gesamt-14. bzw. -15. mit den E1-Plätzen vier und fünf begnügen.
In der E2 wurde Patrick Irmscher aus dem Amtsberger Ortsteil Dittersdorf ebenfalls Fünfter, und bei den Junioren 2 belegten Sky Maddox Dombrowski aus Marienberg, Niclas Leon Kallmeyer aus Schindelbach und Max Schäfer aus Geringswalde die Plätze vier, fünf und sechs.
Bei den Damen kassierte die Ex-Straßenrennfahrerin Lucy Glöckner als dreifache Saisonsiegerin ihren ersten Nuller, mit dem sie auch noch die Meisterschaftsführung verlor.