Neurodermitis: lästig, aber immer besser behandelbar

Wenn jemand immer wieder unter Juckreiz leidet und sich auf der Haut trockene, gerötete und schuppige Stellen zeigen, handelt es sich oftmals um ein atopisches Ekzem, umgangssprachlich besser bekannt als Neurodermitis.

Der Begriff Ekzem ist eine relativ allgemeine Bezeichnung für verschiedene entzündliche Hautkrankheiten, die oft mit Juckreiz verbunden, aber nicht ansteckend sind. Eine Atopie hingegen ist eine übersteigerte Abwehrreaktion des Organismus auf den Kontakt mit allergieauslösenden Stoffen, sogenannten Allergenen. Neurodermitis ist demnach eine entzündliche Erkrankung der Haut, die durch eine allergische Überreaktion ausgelöst wird. Die aus heutiger Sicht medizinisch eigentlich nicht korrekte Bezeichnung "Neurodermitis" weist übrigens noch darauf hin, dass man die für diese Erkrankung charakteristischen Hautveränderungen früher mit einer Entzündung der Nerven in der Haut zu erklären versuchte.

Sorgfältige diagnostische Abklärung notwendig

Wirklich heilbar ist das atopische Ekzem, das zu den häufigsten chronischen Krankheiten überhaupt zählt, leider nicht. Dennoch lassen sich seine Symptome und die damit verbundenen Belastungen durch verschiedene Medikamente und begleitende Maßnahmen zumindest deutlich verringern. Bevor jedoch mit der Behandlung einer vermeintlichen Neurodermitis begonnen wird, sollte eine sorgfältige Diagnosestellung erfolgen. Dabei geht es unter anderem auch um die Abgrenzung von der Psoriasis oder Schuppenflechte, die teilweise ähnliche Beschwerden verursacht. Beides sind zwar entzündliche Hautkrankheiten, denen vermutlich jeweils eine genetische Veranlagung in Verbindung mit einer Fehlregulierung des Immunsystems zugrunde liegt, doch sind in beiden Fällen unterschiedliche Entzündungsfaktoren relevant. Es ist zwar möglich, dass eine Person gleichzeitig von diesen beiden Erkrankungen betroffen ist, doch kommt dies nur relativ selten vor. Im Rahmen der Diagnostik sollte auch geklärt werden, ob sich Allergien gegen bestimmte Stoffe nachweisen lassen.

Bei Kindern mit Neurodermitis sollten dabei vor allem auch eventuelle Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten untersucht werden. Aus den Ergebnissen von Allergietests lassen sich dann individuelle Vermeidungsstrategien ableiten. Weitere wichtige Maßnahmen sind eine kontinuierliche Basispflege der Haut, um diese feucht zu halten und ihre Schutzfunktion zu stärken, sowie die Bekämpfung der Entzündung und des Juckreizes. Häufig werden dafür Kortisonpräparate eingesetzt, die jedoch insbesondere bei langfristiger Anwendung verschiedene Nebenwirkungen haben können. Deshalb wird weiterhin nach Alternativen gesucht, wobei auch erste Lösungsansätze erkennbar sind.

Natürliche Präparate und begleitende Maßnahmen

Verschiedene Ärzte und Patienten haben beispielsweise durchaus positive Erfahrungen damit gemacht, mit CBD Creme Neurodermitis zu behandeln. Bei so einer alternativen Behandlung setzt man auf die beruhigenden und antientzündlichen Effekte des Cannabidiols. Es gewinnt in der Medizin inzwischen zunehmend an Bedeutung und wird auch bei der Behandlung von diversen Krankheitsbildern getestet und ausprobiert. Weitere mögliche Wirkungen werden gegenwärtig beispielsweise vom Forscherteam des Uniklinikum Freiburg erforscht. Berauschende Effekte zählen übrigens nicht dazu, da diese nicht durch CBD indiziert werden, sondern durch andere Inhaltsstoffe, die in den verschiedenen Hanfarten in unterschiedlicher Konzentration vorkommen. Ein wesentliches Ziel der Behandlung mit antientzündlichen Medikamenten, wie oben erwähnten Cremes, besteht darin, den Juckreiz für Neurodermitis-Patienten zu lindern. Das ist nicht nur für das Wohlbefinden der Patienten wichtig, sondern auch zum Schutz der Haut vor ständigem Kratzen. Denn Letzteres kann dazu führen, dass die ohnehin schon strapazierte Haut ihre Schutzfunktion verliert und anfälliger gegenüber Pilzerkrankungen und anderen Infektionen wird.

Cremes für besonders empfindliche Haut im Test. Bildquelle: Iqbal Nuril Anwar via pixabay

Neben der medikamentösen Therapie spielt die Information der Patienten über die Krankheit eine entscheidende Rolle. Vor allem bei Kindern ist es wichtig, dass Eltern und medizinisches Personal mit ihnen über das Thema Neurodermitis sprechen. So können ihnen einerseits Ängste genommen werden, andererseits werden sie dadurch zur aktiven Mitwirkung an der Behandlung motiviert. Wer unter Neurodermitis leidet, sollte während der Heizperiode im Winter auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen achten und die Haut draußen gut vor Kälte schützen. Im Sommer dagegen empfiehlt es sich, langes Schwitzen zu vermeiden und die Haut möglichst trocken zu halten. Sport ist zwar auch bei Neurodermitis grundsätzlich gesund, aber möglichst nur in schubfreien Phasen zu empfehlen. Nach dem Sport sollte der Schweiß zügig durch Waschen oder Duschen entfernt und die Haut gut eingecremt werden.

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