Oberbürgermeister zu CFC-Vorfall: "Dafür gibt es keine Entschuldigung"

politik Sven Schulze positioniert sich zu den Vorfällen beim CFC-Spiel in Most

Im Umfeld des Testspiels zwischen dem tschechischen Viertligisten Most und dem Chemnitzer FC sind Videos im Internet aufgetaucht, in denen offenkundig CFC-Anhänger zu sehen sind, die rechtsradikale und verfassungsfeindliche Parolen skandieren. Dazu äußerte sich nun der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD).

Verhalten ist nicht entschuldbar

Oberbürgermeister Sven Schulze: "Die Bilder von den rechtsradikalen Fangesängen am Rande des CFC-Spiels in Most und die diskriminierenden Transparente im Stadion schockieren mich. Das hat mit sportlichen Wettbewerb im Fußball und friedlichen und respektvollem Zusammenleben in unserer Gesellschaft nichts zu tun. Meine Position dazu ist klar: Dafür gibt es keine Toleranz, dafür gibt es keine Entschuldigung. Die Vorkommnisse im und am Stadion in Most spiegeln die Verankerung von rechtsradikalem, homophoben und damit menschenverachtenden Gedankengut in Teilen unserer Gesellschaft wider. Hier dürfen wir nicht wegschauen.

CFC funktioniert auch ohne rechtsradikales Gedankengut

Dies gilt für alle Bereiche des öffentlichen Lebens, in denen wir direkt Einfluss nehmen können. Auch im Fußball. Diese Bilder und sogenannten Fans sind nicht der wahre CFC. Ich kenne viele, die sich als Zuschauer, Fans, Funktionäre und Spieler für einen Verein frei von rechtsradikalen und anti-demokratischen Tendenzen einsetzen. Wir müssen jetzt diejenigen im CFC stärken, die sich für ein friedliches, weltoffenes, sportlich faires und positives Bild des Fußballs einsetzen. Dazu muss auch der Verein seinen Beitrag leisten. Aber er braucht aus der Mitte der Gesellschaft auch Unterstützung auf diesem Weg. Damit am Ende nicht diejenigen die Oberhand gewinnen, die für diese schlimmen Bilder verantwortlich sind."

Statement des Chemnitzer FC

Völlig fassungslos und mit größtmöglichem Entsetzen hat der Chemnitzer FC am Abend des 26. Juni 2021 von einem Video Kenntnis erhalten, in dem eine Gruppe von Personen mit rechtsradikalen Parolen augenscheinlich durch die Straßen von Most zieht. Die 1. Mannschaft des Chemnitzer FC hatte an diesem Tag im Rahmen der Saisonvorbereitung ein Testspiel beim FK Banik Most-Sous absolviert.
Erneut zieht damit eine unbelehrbare Minderheit den Ruf des gesamten Chemnitzer Fußballclubs in den Dreck und konterkariert alle bisherigen Anstrengungen das Bild unseres Vereins zu verbessern. Die vorliegende Aufnahme zeigt die hässliche Fratze des rechten Randes der Gesellschaft, aber ganz gewiss nicht den Chemnitzer FC und das, wofür er stehen möchte.
Der Chemnitzer Fußballclub besteht aus über 2.300 Mitgliedern, ehrenamtlichen Gremienvertretern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Geschäftsstelle sowie im Nachwuchsleistungszentrum, vielen kleinen und großen Fußballern und Fußballerinnen und zahlreichen Fußballfans. Sie alle sind der CFC und wollen nicht durch eine Gruppe von Idioten in eine Ecke gedrängt werden.
Die Verantwortlichen des Chemnitzer FC sowie seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter distanzieren sich in aller Deutlichkeit von diesen Personen und den geäußerten, verabscheuungswürdigen Parolen. Der Fußball lebt von einem Miteinander - aber euch wollen und brauchen wir nicht!
Der CFC prüft derzeit in enger Zusammenarbeit mit der Polizei Chemnitz die vorliegenden Videoaufnahmen, wird zeitnah Anzeige erstatten und weitere rechtliche Schritte mit aller Konsequenz und Härte anwenden.

 

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