Pokalcountdown, die Fünfte: Die Vorfreude aufs Derby

FUSSBALL Noch einen Tag Warten: Der Chemnitzer FC und der FC Erzgebirge Aue treffen am Mittwoch, 22. März, im Sachsenpokal-Viertelfinale aufeinander. Fans beider Lager sind schon heiß auf das Bezirksderby. BLICK.de beleuchtet mit einer Serie beide Rivalen vor dem Kracherduell. Heute, Teil 5: Die PK vorm Spiel

Ein würdiger Rahmen scheint für das Duell garantiert sein. Wie CFC-Pressesprecher Christoph Anteil im Rahmen der Pressekonferenz informierte, waren bis Dienstagmittag 13.700 Karten für das Bezirksderby verkauft. Es gibt nur noch wenige Restkarten in der Südkurve und auf der Nordtribüne. Die Westtribüne und Haupttribüne seien komplett ausverkauft.

 

"Wir sind im Pokal noch ungeschlagen"

Beim Chemnitzer FC könnte die generelle Stimmung nach zuletzt vier Niederlagen in Folge wohl durchaus besser sein. Da kommt das Pokalduell gegen den Erzrivalen aus Aue am morgigen Mittwoch eigentlich ganz gelegen, findet Cheftrainer Christian Tiffert: "Sicher lässt sich unsere Negativserie nicht wegdiskutieren, aber im Pokal sind wir ja noch ungeschlagen", fügte der Coach mit einem Lächeln hinzu, der auch die generelle Brisanz der Partie verinnerlicht hat. "Fünf Minuten nachdem die Auslosung stattgefunden hat, ist das Spiel Thema an der Stadt. Natürlich ist das auch ein Thema in der Kabine. Es ist ein besonderes Spiel." Dabei darf der Chemnitzer Trainer auf den Einsatz von Furkan Kircicek und Niclas Walther hoffen. Beide Akteure, die am Freitag gegen Altglienicke verletzt ausgewechselt werden mussten, könnten bis morgen Abend wieder fit werden. Sicher mit dabei sein wird Routinier Chris Löwe, der bei besagtem Flutlichtspiel eine Gelbsperre absetzen musste.

 

FCE findet unter Dotchev zu alter Stärke

Nach extremen Startschwierigkeiten ist der FC Erzgebirge Aue in der 3. Liga angekommen. Unter Cheftrainer Pavel Dotchev entwickelten die Lila-Weißen neue Stärken und holten sich ihre Heimstärke zurück. Den positiven Eindruck schmälert auch die Niederlage am vergangenen Samstag nicht - als die Veilchen 1:3 zuhause gegen den TSV 1860 München verloren.

Doch im Pokal gelten bekanntlich ganz andere Regeln. Da sagt die Ligazugehörigkeit wenig aus. Das weiß natürlich auch Kapitän Martin Männel, der beim Chemnitzer FC einen harten Fight erwartet. Letztmalig spielte Männel 2015 im Stadion an der Gellertstraße und eins wird er nicht vergessen: "Sie haben damals gesungen: Flieg nicht zu hoch, mein kleiner Freund." Hintergrund war, dass der FC Erzgebirge Aue aus der 2. Liga abgestiegen war. Niemand hatte die Vermutung, dass er unter dem damaligen wie heutigen Cheftrainer Pavel Dotchev den sofortigen Wiederaufstieg schaffen würde. Doch zurück zur aktuellen Situation. Veilchen-Kapitän Martin Männel hat den Eindruck, "dass die Jungs gierig auf Ergebnisse, Punkte und Siege sind".

 

FCE-Kapitän schätzt CFC-Trainer

Großen Respekt hat Männel vor CFC-Cheftrainer Christian Tiffert, der ja ebenfalls zu den Aufstiegshelden der Saison 2015/16 gehörte. "Kurz bevor er zum Cheftrainer aufgestiegen ist, habe ich ihn hier im Stadion erwischt, wie er bei uns spionierte." Tiffert sei damals schon Co-Trainer gewesen. "Wir haben uns dann über die Arbeit ausgetauscht, die er dort macht", so Männel. Man habe ihm schon als Spieler angemerkt, dass er nicht nur viel auf dem Platz macht, sondern auch Dinge hinterfragt. "Er war damals schon gefragter Gesprächspartner der Trainer damals, um zu erfahren, was er über gewisse taktische Kniffe denkt", verrät der FCE-Kapitän. Der CFC sei eine Regionalligamannschaft, die richtig gut ist, die wirklich in der Spitze oben mitspielen muss. Er rechnet damit, dass der CFC am Mittwochabend ein sehr unangenehmer Gegner sein wird. Personell kann Dotchev wieder auf Marvin Stefaniak zurückgreifen, der am Samstag wegen der 5. Gelben Karte gesperrt war.

 

Heiße Duelle vor und nach der Wende

Das erste Duell zwischen dem FC Karl-Marx-Stadt und der BSG Wismut Aue im "Dr.-Kurt-Fischer-Stadion" fand am 21. August 1965 statt, damals siegte der SC Karl-Marx-Stadt vor 20.000 Zuschauern mit 1:0. Das Tor des Tages war Vogel in der 40. Minute vorbehalten. In der Saison 1968/69 verließen die Wismut-Kicker dann zum ersten Mal den Platz auswärts als Sieger. Ein Jahr später fand das Duell wegen einer Platzsperre im "Kurt-Wabbel-Stadion" in Halle statt und Aue siegte erneut. In der Saison 1973/1974 verfolgten mit 24.000 Zuschauern die meisten Zuschauer das Derby. Der FCK siegte durch Tore von Franke, Sorge, Wolf und Bartsch souverän mit 4:1. Das letzte Spiel in der DDR-Oberliga zwischen dem FC Karl-Marx-Stadt und der BSG Wismut Aue fand - wegen dem Umbau im Dr.-Kurt-Fischer-Stadion - im Ernst-Thälmann-Stadion statt. 8.600 Zuschauern sahen den Siegtreffer von Steinmann.

Nach der Wende dauerte es bis zur Saison 1996/1997, ehe zum ersten Mal der Chemnitzer FC mit dem FC Erzgebirge Aue die Klingen auf der "Fischerwiese" kreuzte. Vor 6.700 Zuschauern egalisierten Aracic und Neuhäuser den 0:2-Rückstand. In der darauffolgenden Saison siegten die Himmelblauen durch einen Doppelpack von Jörg Schmidt und einem Treffer von Osmanovic mit 3:0. Auch das Sachsenpokalfinale ging in diesem Jahr nach Chemnitz, den entscheidenden Elfmeter vor 7.300 Zuschauern parierte Süssner gegen Skela. Die erste Heimpleite nach der Wende gegen den FCE setzte es in der Saison 2001/2002. Nach zehn Minuten stand es bereits 0:2, was letztlich den Endstand darstellte. In der Saison 2009/2010 kam es zum zweiten Aufeinandertreffen in einem Sachsenpokalfinale - und erneut hatte der CFC, der vor 9.760 Zuschauern 3:2 siegte, das bessere Ende. Dabei trug sich - neben Reinhardt und Becker - auch der junge Chris Löwe in die himmelblaue Torschützenliste ein.

 

 

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