"Rote Linie überschritten" - MDR stellt Publikumsdialog neu auf

Diskussion Rödel und Ludwig ziehen Teilnahme bei Dialog zu "Chemnitz - Ein Jahr danach" zurück

Der MDR stellt seinen Publikumsdialog zur Preview der Doku "Chemnitz - Ein Jahr danach" neu auf und bietet eine Gesprächsrunde mit Machern des Films sowie Programmverantwortlichen an. Nach verschiedenen Absagen, unter anderem der Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, war die vom MDR gewollte Konstellation aus Sicht des Senders nicht mehr sinnvoll umzusetzen. Ursprünglich hatte der MDR auf ein Podium mit verschiedenen Protagonisten und Gesprächspartnern gesetzt, um die gesamte Bandbreite des Films aus verschiedenen Perspektiven zu spiegeln. Zugesagt für die Diskussionsrunde hatten neben Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD) Professorin Olfa Kanoun (TU Chemnitz), MDR-Programmdirektor Wolf-Dieter Jacobi, Margarete Rödel (Grüne Jugend) sowie Arthur Österle (AfD).

"Wir haben natürlich die kontroverse Debatte um die Besetzung des Podiums verfolgt und auch als wichtige Diskussion wahrgenommen", so Wolf-Dieter Jacobi. "Wir bedauern die Absagen sehr, da wir gern den breiten Dialog geführt hätten". Margarete Rödel hatte zuerst ihre Absage bekanntgegeben, nachdem es in den sozialen Medien starke Kritik hinsichtlich der Podiumsaufstellung gegeben hatte. Der Chemnitzer Pressesprecher Matthias Nowak betonte in Bezug auf die Absage von Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, dass deren Zusage unter anderen Voraussetzungen gestanden hätte und "mit einem bekannten Neonazi setzt man sich nicht aufs Podium, da ist eine rote Linie überschritten."

Der MDR wird aber an dem Austausch mit dem Publikum festhalten: Die Preview des Films findet wie vorgesehen am 22. August in Chemnitz statt. Im Anschluss kann das Publikum mit Machern und Verantwortlichen des MDR über den Film diskutieren.  Die Doku "Chemnitz - Ein Jahr danach" geht der Frage nach, wie sich das Leben für die Menschen in der Stadt nach den umstrittenen Vorfällen und der Medienberichterstattung Ende August 2018 verändert hat. Der Film lässt Menschen aus verschiedensten Lebenswelten zu Wort kommen und zeigt ihren Alltag. Ausgestrahlt wird die Doku im Ersten am 26. August um 22.45 Uhr.

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