Mario Nigros Werke tragen spannende Namen: "Die satanischen Bilder" als eine Serie, in der es Arbeiten mit Titeln wie "Revolution", "Kampf" und "Freiheit" gibt. "Totaler Raum" oder "Totale Zeit". Abstrakte Begriffe sind das, und nicht-gegenständlich ist auch die Kunst, derer sich Nigro befleißigte: "Wie so viele Künstler wendete sich Nigro nach dem zweiten Weltkrieg der Abstraktion zu - und blieb dann auch dabei, als es in den USA zum Beispiel wieder figürlicher wurde", erklärt Isabel Kucher von den Kunstsammlungen Chemnitz. Vier Jahrzehnte aus dem Lebenswerk Mario Nigros, aus den Jahren 1952 bis 1992, sind in einer großen Retrospektive seit dem gestrigen Freitag im Museum am Theaterplatz zu sehen. Nigro, 1917 geboren, 1992 gestorben, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der geometrischen Abstraktion in Italien. Bilder aus den 1950er Jahren sind streng, beinahe formelhaft komponiert wie Bachs Fugen (nach denen sie auch benannt sind), gebildet aus Dreiecken, Quadraten, Rhomben. Auf Holzsäulen oder in Wandskulpturen erobert die strenge Form auch den Raum. "Nigro lädt geometrische Flächen mit Emotionalität auf", erkennt Ingrid Mössinger, Direktorin der Kunstsammlungen: "Er zeigt damit die besondere Fähigkeit italienischer Künstler, Rationalität mit Schönheit zu verbinden". Die späteren "satanischen Bilder" hingegen werden freier in der Form, ein Farbrausch aus grünen und roten Streifen: Die Innerste Struktur des Menschen habe Nigro gemalt, so die Kuratorin der Ausstellung, Francesca Pola, er gehöre "zu den großen Schöpfern visueller Ausdruckssprache im Nachkriegsitalien." Die Ausstellung ist bis zum 3. Februar in den Kunstsammlungen Chemnitz zu sehen.
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