Sektdusche nach einsamen Heavy24-Rennen

RADSPORT André Möwe fuhr 316,92 Kilometer um den Stausee Rabenstein

Ein Jahr ohne Heavy24-Rennen am Stausee Rabenstein? Unvorstellbar, dachten sich am letzten Wochenende über 50 Mountainbiker, die trotz der Absage des Großevents auf der Strecke ein paar symbolische Runden drehten. Einer von ihnen absolvierte das komplette Heavy24-Programm. André Möwe wäre einer von 1.300 Startern beim 24-Stunden-Rennen gewesen. "Das Heavy ist für viele das Hauptevent. Wir haben alle darauf hintrainiert. Ich war dieses Jahr schon 17 Mal mit dem Rad auf dem Fichtelberg", erzählt der 38-Jährige. Hochmotiviert fuhr er am Samstag punkt 12 Uhr los, ohne offiziellen Startschuss, ohne Zuschauer und ohne Konkurrenz.

"Man ist wie im Rausch"

Alexander Liebers, einer der Heavy24-Hauptorganisatoren, hatte es auch an den Stausee gezogen. "Ich konnte nicht glauben, dass er das tatsächlich durchziehen will. Abends fuhr er immer noch und ich habe ihm dann Nudeln gebracht", berichtet er. André Möwe, der von Freunden betreut wurde, hielt ehrgeizig durch. "Man ist wie im Rausch. Nachts sind mir im Wald Rehe auf der Strecke begegnet und tagsüber Wanderer und ein paar Mountainbiker", erzählt er. Am Sonntag um 12.15 Uhr strampelte er über die unsichtbare Ziellinie. Er hatte 32 Runden mit 316,92 Kilometern und insgesamt 5.000 Höhenmeter auf dem Tacho. "Von Alex Liebers gab´s eine Sektdusche. Und ich habe einen Startplatz für nächstes Jahr sicher", jubelte der "Einzelsieger". Er nahm stolz ein Supporter-T-Shirt mit dem Spruch "Wertungsfrei und doch dabei" in Empfang.

Rennen im kommenden Jahr kann stattfinden

Freuen können sich auch die Heavy24-Freunde, denn nun wurde bekannt, dass die Veranstaltung gerettet ist und am 26. und 27. Juni 2021 stattfindet. "Wann Anmeldungen möglich sind und welche Auflagen wir erfüllen müssen, ist aufgrund der dynamischen Lage noch nicht sicher", so Alexander Liebers.

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