Stadtwirtschaft: Nächste Bauphase beginnt

Bauprojekt Interventionsfläche der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 wird niederschwellig saniert

Jahrelang lag die ehemalige Stadtwirtschaft auf dem südlichen Sonnenberg - ein Vorläufer des Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebes - im Dornröschenschlaf. Jetzt geht alles vergleichsweise schnell.

 

Über sieben Millionen Euro Investion

Noch bis 2025 soll das Areal an der Jakobstraße 46 mit seinen rund 6.000 Quadratmetern Nutzfläche zur kreativen Keimzelle werden. Denn der Maker Hub "Stadtwirtschaft" ist eine der sogenannten Interventionsflächen zur Kulturhauptstadt Europas 2025. Die Stadt nimmt insgesamt 7,1 Millionen Euro in die Hand, um den Komplex niedrigschwellig zu sanieren. Für die Umsetzung des Entwicklungsszenarios wurde der Branchenverband Kreatives Chemnitz e.V. beauftragt. Das Haus D ist bereits fertiggestellt und bietet acht Mieteinheiten, auf denen sich 13 Nutzerinnen und Nutzer kreativ betätigen. Im nächsten Schritt wird nun das Haus A saniert.

 

Veranstaltungsraum, Kantine und barrierefreier Zugang entstehen

Auf dem künftigen Kreativ-Areal "Stadtwirtschaft" startet die nächste Bauphase. In diesen Tagen beginnen die Bauarbeiten für das zentral befindliche Haus A, die bis Ende 2023 andauern sollen. Zwei Gebäudekomplexe müssen aufgrund ihrer schlechten Bausubstanz zunächst zurückgebaut werden. Ein ungedämmtes Dach und einfach verglaste Holzfenster haben in dem Bereich, der bis 1997 nur noch als Lager genutzt wurde, den Verfall begünstigt. Die Gebäudeteile weichen dem Neubau einer Kiezkantine. Sie soll in der Funktion eines Verteilergebäudes und als Stadtteiltreff die Verweil- und Aufenthaltsqualität auf dem Gelände erheblich steigern. Ein zentrales Vorhaben wird der große Veranstaltungsraum, der bis zu 200 Menschen Platz bieten soll. Auch die offene MitMachWerkstatt FabLab als Ort der freien Bildung und des Transfers von Wissen soll hier künftig neue Räume beziehen. Eine Brückenkonstruktion oberhalb der Kantine wird später einen barrierefreien Zugang auf das Gelände ermöglichen.

 

Sanierung bewusst niedrigschwellig

Die Gesamtkosten für den Bau von Haus A betragen 4,9 Millionen Euro. Davon stammen knapp 2,6 Millionen Euro aus Städtebaufördermitteln. Laut Baubürgermeister Michael Stötzer wird das Gelände bewusst niedrigschwellig saniert, um die Kosten für künftige Mieter gering halten zu können. "Für Kreative gibt es sowieso nichts besseres als Räume, die man weiterentwickeln kann", lacht Frank Müller vom Umsetzungspartner Kreatives Chemnitz. Der einstige Betriebshof der alten Stadtreinigungsanlage, kurz Stadtwirtschaft, wurde um 1891 errichtet und bis 1997 vom Stadtreinigungsbetrieb genutzt. Danach lag er lange Zeit weitgehend brach oder wurde nur teilweise genutzt. Der künftige Kreativhub Stadtwirtschaft besteht aus fünf Gebäudeteilen und ist durch drei Höfe miteinander verbunden.

 

Stadtwirtschaft ein "Nationales Projekt des Städtebaus"

Die Revitalisierung der Stadtwirtschaft ist 2021 vom Bund als "Nationales Projekt des Städtebaus" ausgewählt worden. Wie der Bund informiert, sind diese Vorhaben "national und international wahrnehmbare, größere städtebauliche Projekte mit deutlichen Impulsen für die jeweilige Gemeinde oder Stadt, die Region und die Stadtentwicklungspolitik in Deutschland insgesamt. Sie zeichnen sich durch einen besonderen Qualitätsanspruch hinsichtlich des städtebaulichen Ansatzes, der baukulturellen Aspekte und von Beteiligungsprozessen aus. Sie verfolgen die baupolitischen Ziele des Bundes und weisen Innovationspotenzial auf." Über diese Bundesmittel in Höhe von 660.000 Euro werde die Umsetzungspartnerschaft gefördert. Grundlage des Projektes ist das vom Stadtrat beschlossene Entwicklungsszenario von KAPOK Berlin. Demnach soll sich die Stadtwirtschaft als Maker Hub nachhaltig auf die Belebung des Stadtteiles auswirken und Treffpunkt für kreative europäische Macher sein. Dabei erfolgt auch die Vernetzung mit den in der Region entstehenden Maker Hubs.

 

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