Talsperre Euba hat wieder eine Zukunft

Beschluss Stadtrat stimmt für Erhalt des technischen Denkmals

Die Talsperre Euba ist marode und verfällt zunehmend. Doch wie soll es weiter gehen mit der von 1911 bis 1914 gebauten Staumauer? Diese Frage debattierten die Stadträte in dieser Woche. Die Verwaltung hatte den Fraktionen drei Vorschläge zur Zukunft der Talsperre gemacht: eine Sicherung und Entwidmung, einen Teil- oder Komplettabriss sowie eine Sanierung und Instandsetzung. Thomas Groß, der Ortsvorsteher von Euba, nannte seinen Wunsch ganz konkret: "Das Kulturerbe wieder aufleben lassen, mit der Gewissheit, dass es die Bürger nachhaltig nutzen können." Der Stadtrat stimmte schlussendlich einem Kompromiss zu: die Anlage soll erhalten bleiben, die Staumauer zunächst saniert werden. Letztlich könnte ein Betreiber gesucht werden, der das Areal übernehmen und somit zu einer Freizeitanlage für Bürger ausbauen kann.

Jörg Vieweg von der SPD bezeichnete das Thema Talsperre als "heißes Eisen, das lange niemand anfassen wollte". Er ist froh, dass es mittlerweile eine fachlich kompetente Diskussion darüber gibt. Wichtig sei nun eine Ernsthaftigkeit bei der Suche nach einem Investor, so Vieweg. Bernhard Herrmann von den Grünen hofft, dass man den Standort naturverträglich entwickelt. Er betonte zudem: "Im Zweifelsfall kostet Nichtstun viel mehr als eine Wiederbelebung." Herrmann wünscht sich zudem mehr kulturelles Selbstbewusstsein für das Bauwerk in Euba, das er auch als "Kleinod für die Eisenbahngeschichte Sachsens" betitelte.

AfD-Stadtrat Günter Boden kritisierte, dass die Talsperre "seit Jahren vor sich hin gammelt". Mit einer Belebung könnte die Stadt aus seiner Sicht touristisch punkten.

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