Tierischer Nachwuchs im Tierpark Chemnitz: Steinböcke und Kulane freuen sich über Zuwachs

Tiere Nachwuchs unter anderem bei stark bedrohter Ziegen-Art

Chemnitz. 

Aus dem Tierpark Chemnitz gibt es weiteren Nachwuchs zu vermelden. Bei den Westkaukasischen Steinböcken wurden am 30. und am 31. Mai zwei Jungtiere geboren. Somit besteht die Gruppe im Tierpark nun aus zehn Tieren. Zudem ist bei den asiatischen Halbeseln, genauer den Kulanen, am 12. Juni ein Fohlen geboren worden.

 

Geburtszeitraum bei Steinböcken liegt im Frühling

Die Paarungszeit der Steinböcke fällt auf die Wintermonate November und Dezember. Nach einer Tragzeit von knapp sechs Monaten kommt es meist im Mai und Juni zur Geburt eines einzelnen Jungtieres. Zwillingsgeburten sind hier eher selten.

 

Kleines Verbreitungsgebiet macht Art besonders schützenswert

Der Westkaukasische Steinbock hat von allen wildlebenden Steinbockarten das kleinste Verbreitungsgebiet. Dieses umfasst ein Areal von etwa 15.000 Quadratkilometern im westlichen Kaukasus, das sich hauptsächlich über die Länder Georgien und Russland erstreckt. Damit ist das Verbreitungsgebiet von der Fläche her kleiner als das Bundesland Sachsen mit mehr als 18.000 Quadratkilometern.

 

Westkaukasischer Steinbock stark gefährdet

Mit diesem kleinen Verbreitungsgebiet im westlichen Kaukasus und einem stark abnehmenden Bestand von nur noch etwa 5000 Individuen gilt der Westkaukasische Steinbock als stark gefährdete Tierart. Trotz Erhaltungszuchtprogramm werden diese imposanten Hornträger in europäischen Zoos nur selten gezeigt. In Deutschland findet man diese Art nur noch in vier weiteren zoologischen Einrichtungen. Somit freut sich das Team des Tierparks Chemnitz umso mehr darüber, wieder eine erfolgreiche Beteiligung an einem Erhaltungszuchtprogramm vermelden zu können.

 

Fohlen bei den Kulanen geboren - Live-Geburt im Tierpark

Bei den asiatischen Halbeseln, den Kulanen, wurde am 12. Juni ein Fohlen geboren. Mittlerweile ist auch bekannt, dass es sich um einen Hengst handelt. Mutter ist die sechsjährige Stute "Sansa" und Vater der achtjährige "Nikolaj". Das Besondere war, dass sowohl Besucher als auch Mitarbeiter des Tierparks die Geburt live beobachten konnten. Von Besucher bekam der kleine Hengst den Namen "Euron".

 

Erneuter Zuchterfolg bei stark gefährdeter Halbesel-Art

Nachdem im April 2023 der neue Zuchthengst im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms aus dem Zoo Kosice in der Slowakei nach Chemnitz gekommen war, ist dies nun der zweite Nachwuchs bei den Kulanen im Tierpark in Folge. Mit dem neuen Hengst in der Gruppe harmonisiert es sehr gut. Die Tragzeit bei Kulanen beträgt ca. 11 Monate.

 

Tierpark Chemnitz engagiert sich in der Erhaltungszucht

Kulane gehören zu den Halbeseln. Dabei handelt es sich aber nicht um eine Kreuzung aus Pferd und Esel, sondern um eine eigenständige Art, die gemischte Merkmale aufweist. So sind zum Beispiel die Ohren eher pferde-, der Schwanz dagegen eselähnlich. Halbesel waren einst über große Teile Asiens verbreitet, heute existieren nur noch kleine, immer weiter schwindende Restbestände. Als Unterart gelten die Kulane als stark gefährdet. Vornehmlich Bejagung, aber auch die starke landwirtschaftliche Nutzung ihres Lebensraumes, bedrohen die Bestände. Durch Zuchterfolge in zoologischen Einrichtungen können bedrohte Tierarten wie Kulane vor dem Aussterben bewahrt werden. Hier beteiligt sich der Tierpark Chemnitz aktiv an der Erhaltungszucht. Diese Tierart wird seit über 50 Jahren in Chemnitz gehalten und es gab auch schon mehrfach Nachwuchs.

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