Beschäftigte des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ziehen positive Bilanz und kündigen weitere Warnstreiks an, u.a. im Rettungsdienst Löbau am 24. April und im Krankenhaus Rabenstein am 25. April. Grund für diesen Schritt ist die monatelange Weigerung der Arbeitgeber, über dringend notwendige Verbesserungen zu verhandeln.
Nach den erfolgreichen Streiks im Leipziger DRK-Rettungsdienst und der DRK-Klinik Rabenstein kündigen Beschäftigte und ihre Gewerkschaft ver.di für die kommenden Wochen weitere Arbeitsniederlegungen an, u.a. im DRK-Rettungsdienst Löbau am morgigen 24. April: Nach wie vor gibt es kein nennenswertes Entgegenkommen der Arbeitgeber bei den zentralen Forderungen der Beschäftigten nach Arbeitszeitreduktion und einer Erhöhung des Urlaubsgeldes.
„Wir freuen uns, dass die DRK-Arbeitgeber ihre Kürzungsphantasien endlich beerdigen und wir nun über die eigentlichen Forderungen der Beschäftigten sprechen können. Leider scheinen die Nöte der Beschäftigten für die Arbeitgeber erst dann zu zählen, wenn es zu Streiks kommt“, so André Urmann, Verhandlungsführer bei ver.di.
Kritik an Streikbrecher-Prämie
Scharfe Kritik äußert Theresa Menzel an der Streikbrecher-Prämie der Arbeitgeber in Löbau: „Es ist ein Schlag ins Gesicht der Kolleginnen und Kollegen: Monatelang müssen sie sich anhören, es sei kein einziger Cent für Verbesserungen vorhanden und das DRK müsse sparen. Kommt es dann zum Arbeitskampf stellt sich raus: Für Sonderzulagen und Prämien gibt es sehr wohl Geld, wenn damit Beschäftigte mundtot gemacht werden sollen. Offensichtlich fehlt es beim DRK nicht am Geld für gute Arbeitsbedingungen, sondern am Willen.“
Die Geschäftsführung des DRK Löbau hatte zuvor Beschäftigten bis zu 50% Zuschlag sowie 50 Euro als Prämie angeboten damit diese den Streik ihrer Kolleginnen und Kollegen unterlaufen.
Die DRK-Beschäftigten fordern seit vergangenem Jahr Verbesserungen u.a. bei der Jahressonderzahlung, der wöchentlichen Arbeitszeit sowie den Zulagen für die besonders belastenden Arbeiten im Wechselschichtsystem und nachts.
Sowohl für die Notfallrettung als auch den Krankenhaus-Betrieb wird ver.di Notdienste anbieten, um die lebensnotwendige Versorgung zu gewährleisten.
Standorte der Warnstreiks
Warnstreik am 24. April beim DRK-Rettungsdienst Löbau, zentraler Streikposten vor der Rettungswache Löbau, An der Feuerwehr 2a ab 6 Uhr
Warnstreik am 25. April beim DRK-Krankenhaus Chemnitz-Rabenstein, Streikposten auf dem Fußweg vor dem Krankenhaus ab 6 Uhr
Pflege streikt nicht
Der ver.di-Tarifvertrag gilt für rund 12.000 Beschäftigte beim DRK Sachsen insb. in Kitas, Pflegeeinrichtungen und Rettungswachen. Das Deutsche Rote Kreuz ist der größte Wohlfahrtsverband in Sachsen.
Die drei Leipziger DRK-Gliederungen mit ihren Töchtergesellschaften betreiben über 30 Kitas, 16 stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen sowie einen Rettungsdienst. Beim Warnstreik am Montag sind jedoch die Bereiche Pflege und Rettungsdienst nicht zum Streik aufgerufen.
Beim DRK Kreisverband Zwickau e.V. betreibt fünf Kitas, zwei Pflegedienste und einen Rettungsdienst. Beim Warnstreik am Dienstag sind mit Ausnahme der Pflege alle Beschäftigten zum Streik aufgerufen. Für den Rettungsdienst hat ver.di eine Notdienstvereinbarung angeboten, allerdings bisher keine inhaltliche Antwort erhalten. Falls nötig wird ver.di die Notdienstvereinbarung einseitig umsetzen, um das notwendige Maß an lebensnotwendigen Dienstleistungen trotz des Streiks zu gewährleisten.
Die Forderungen der ver.di-Mitglieder
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