Torsten Loibl hat es mit Japans 3x3 Basketballern bis ins Viertelfinale geschafft. Damit ist seine Mission im Fernen Osten (vorerst) beendet. Am Donnerstag wurde er von seinem Stammverein ESV Lok Chemnitz herzlich empfangen. Hier begann die einzigartige Laufbahn des heute 48-jähigen. 1989 lernte er im Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) Hilbersdorf, als er erstmals als Basketballtrainer einstieg. Der Fall der Mauer war zweifellos ein Schlüsselerlebnis, noch vor dem Weltmeistertitel 2019 mit den japanischen 3x3 Basketballerinnen, den Meistertiteln mit Toyota Tokio sowie dem Treffen mit der Kaiserfamilie. "Ohne dieses Ereignis wäre mir diese Karriere nicht möglich gewesen", so Loibl, der bei Lok eine Jugendmannschaft aufbaute, die von sich reden machen sollte.
Legendäres Jugendteam als Baustein für die Niners
Im Spiel um die Landesmeisterschaft schlug man Dresden mit sage und schreibe 156:16, so dass der anwesende Chef des Landesverbandes festlegte, dass Lok von nun an nur noch im Männerbereich mitzuspielen habe. Hier marschierten die 16- und 17-jährigen mit ihrem Powerbasketball ungeschlagen durch die Sachsenliga und gewannen anschließend auch die Oberliga, was den Aufstieg in die Regionalliga bedeutete. Nach der Fusion mit der BG Chemnitz entstand die BV Chemnitz 99, heute als Niners bekannt, die sich schließlich über die 2. Bundesliga seit letztem Jahr nunmehr in der höchsten deutschen Spielklasse wiederfinden.
Traum von Olympia wurde wahr
Loibl, der bei Lok Chemnitz im Nachwuchs begann, hat es also bis zu den Olympischen Spielen geschafft. "Damals in der alten Lok-Halle hätte ich mir nicht vorstellen können, als Trainer im Olympischen Dorf mal Doncic, Gasol oder Yao Ming zu begegnen", weiß der Chemnitzer, wo er herkommt und hat nie seine Wurzeln vergessen. Immerhin trainiert er seit zwei, drei Jahren (neben seinem Japan-Engagement) auch bei seinem Stammverein Lok Chemnitz wieder eine U10-Mannschaft.
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