Nach dem mit Spannung erwarteten Sachsenpokal-Viertelfinale, dass der Erzgebirge Aue mit 2:0 beim Chemnitzer FC gewann, standen Akteure beider Teams Rede und Antwort.
CFC-Kapitän Tobias Müller:
"Es ist mega-bitter. Wir haben uns schon etwas vorgenommen und ausgerechnet. Aber mit unser ersten halben Stunde kannst du keine Ansprüche stellen und läufst schnell einem 0:2 hinterher. Es ist schwierig und brutal. Die Fans haben uns trotzdem die ganze Zeit unterstützt. Wir haben uns in der Halbzeit gut gesammelt, kommen auch ganz gut raus raus, aber es reichte dann nur zu ein paar Halbchancen. Von uns kam heute als Einheit insgesamt viel zu wenig. Du brauchst den Anschlusstreffer, sonst kannst du das Publikum nicht mehr anzünden. Am Ende sind wir wahnsinnig enttäuscht."
CFC-Spieler Manuel Reutter:
"Die ersten 35 Minuten haben wir komplett verpennt. In der zweiten Halbzeit haben wir etwas umgestellt und hatten, glaube ich, eine kleine Druckphase gehabt. Wir hatten bis auf ,Boze‘ mit einem Lattenkracher aber keine klaren Torchancen. Wir wollten noch einmal zurückkommen, aber das ist nur ansatzweise gelungen. Am Ende haben wir verdient verloren. Vor 15000 haben so viele noch nicht gespielt. Das war eine große Kulisse. Kann sein, dass es uns zu Anfang nicht so gut getan. Aber das kann keine Ausrede sein, wir hätten es besser machen müssen."
CFC-Spieler Robert Zickert:
"Die erste Halbzeit war nicht gut. Nach dem 0:2 haben wir uns in der Pause geschüttelt und es in der zweiten Hälfte viel, viel besser gemacht. Das 0:2 war ein gefährliches Ergebnis, auch für den Gegner. Wir hatten aber das Quäntchen Glück nicht, das einer reingeht. Da hätte es noch einmal angefangen, zu stinken. Es waren zwei unterschiedliche Hälften von uns. Das ist Fußball, das ist Menschlichkeit. Vor zwei Jahren waren wir der strahlenden Sieger, heute war es der Schacht. Das muss man einfach akzeptieren".
CFC-Chefcoach Benjamin Duda:
"Wir sind miteinander alle enttäuscht. In den ersten 35 Minuten waren wir im Zweikampfverhalten und Passspiel mit Ball zu scheu und zu passiv. Die erste Halbzeit haben wir uns vor der Energie ganz anders vorgestellt. Das 0:2 zur Pause war eine riesige Hypothek. Die Jungs waren in der Halbzeit selbstkritisch genug. Man hat dann eine Leistungssteigerung gesehen. Wir wollten nicht zu früh öffnen aber dennoch unsere Dynamik und Druck erhöhen. Wir hatten zwei Gelegenheiten, auf 1:2 zu stellen. Aber der Gegner hatte auch Möglichkeiten mit dem 3:0 das Spiel zuzumachen. Für uns war es trotzdem eine gigantische Atmosphäre".
Jens Härtel, Chefcoach des FC Erzgebirge Aue:
"Wir erlebten eine tolle Atmosphäre, es hat richtig Spaß gemacht. Es war viel Energie im Stadion. Meine Mannschaft ist überragend gestartet und hatte viele Ballkontrolle. Wir haben uns regelmäßig Chancen herausgespielt. Wir waren gut im Spiel, hatten aber in den zehn Minuten vor der Pause ein paar Ballverluste. In der 2. Halbzeit ist Chemnitz mit einem anderen Gesicht herausgekommen. Bis auf ein, zwei kleine Situationen haben wir alle sauber wegverteidigt. Es war dann nicht mehr so schön, wir haben es auch nicht geschafft, das dritte Tor zu erzielen und das Spiel zuzumachen. Meine Mannschaft hat sich über 90 Minuten in den Zweikämpfen behauptet und geht als verdienter Sieger vom Platz".