Für den schönsten Tag im Leben, die Hochzeit, wird oft viel Geld ausgegeben. Bei Frauen meist für das Kleid. Doch das muss nicht sein, dachte sich Maria Weise. Ende 2022 begann die Chemnitzerin damit, Secondhand-Brautkleider zu verkaufen. Eigentlich leitete sie zu dieser Zeit einen kleinen Verlag für Bücher, doch das Geschäft lief nicht mehr gut. Die Brautkleider sollten ihr zweites Standbein werden. Mittlerweile ist die Nachfrage nach gebrauchten Kleidern so gut, dass sich Maria Weise voll und ganz darauf konzentriert.
Glücksgriff: Freier Laden öffnet Maria Weise die Türen
Zuerst hatte die 55-Jährige die Brautmode in ihrem Wohnhaus angeboten, vor gut zwei Jahren dann der Glücksgriff: Ein Ladengeschäft am Wasserschloß Klaffenbach wurde frei. Aber auch hier wurde der Platz eng. Deshalb hat Maria Weise vor Kurzem ein zweites Atelier am Wasserschloß bezogen. In beiden Räumen verkauft sie Brautkleider von Größe 34 bis 58, in denen Geschichten stecken. Denn fast alle von ihnen wurden bereits zu einer Hochzeit getragen. Nur wenige Kleider sind Restbestände aus anderen Geschäften ohne persönlichen Hintergrund. Ein kleiner Aufkleber mit Sonnenblume am Preisetikett macht die Kundin auf die Secondhand-Ware aufmerksam. Manche ehemaligen Bräute haben sogar ihre Geschichte zum Kleid auf einen kleinen Zettel geschrieben.
Kundinnen können bis zu 50 Prozent Rabatt erhalten
Und wie geht es den bereits Vermählten, die ihr Kleid auf Kommission im Geschäft abgeben? "Manche streicheln es zu Schluss noch einmal", berichtet Maria Weise. Doch die meisten können sich leicht von dem guten Stück trennen. Im Geschäft von Maria Weise kostet kein Kleid mehr als 1000 Euro. "Auch keins, das mal 3000 Euro gekostet hat", sagt sie. Je nach Alter und Modell des Kleides könnten Kundinnen bis zu 50 Prozent sparen. Das hat sich mittlerweile über die Grenzen von Chemnitz herumgesprochen: Weise hat Kunden aus ganz Deutschland.
