Wie das Chemnitzer Fahrzeugmuseum eine legendäre Rennmaschine bekommen hat

motorsport Ein besonderes Unikat steht zukünftig im Fahrzeugmuseum

Chemnitz. Frieder Bach, dem Gründer des Museums für sächsische Fahrzeuge, ist ein Meisterstück gelungen. Von der Audi Tradition, eine historische Gesellschaft von Audi, erhielt er als Leihgabe ein einzigartiges Gefährt. Die Rede ist von der Kuhnke Sport 1, kurz KS 1. Der 77-Jährige sagt: "Bei dem Motorrad handelt es sich um ein Unikat, welches der Rennfahrer Kurt Kuhnke besaß."

Ingenieure der DKW, einer ehemaligen deutschen Automobil- und Motorradmarke, entwickelten nach dem Zweiten Weltkrieg einen Gegenkolbenmotor mit Kardanantrieb und Kompressor. Das stellte damals den höchsten Stand der Zweitakttechnik dar. Bis 1948 wurden fünf Testmaschinen gebaut. Aus Material- und Geldmangel musste die Konstruktion danach allerdings eingestellt werden. Kurt Kuhnke, der die Entwicklung der Maschine verfolgte, wollte diesen Motor in seine DKW SS 250 einbauen lassen. Daraufhin holte er die Ingenieure in seine Heimat nach Braunschweig, damit sie den Motor mit einem effektiveren Kettenantrieb ausstatten und in seine Maschine verbauen. 1949 fuhr Kurt Kuhnke schließlich sein erstes Rennen mit der KS 1. Kurze Zeit später war das Kompressorverbot 1950 im Westen und 1952 in der DDR jedoch das Aus für die Maschine. Es folgten mehrere Jahrzehnte mit verschiedenen Besitzern.

Schließlich landete das Zweirad bei der Audi Tradition.

Das Interesse an der KS 1 war bei Oldtimer-Liebhabern schon immer groß. Der Opel-Ingenieur Heiner Jakob recherchierte vor drei Jahren zu dem Motorrad und wurde infolgedessen auf Frieder Bach verwiesen, der das Gefährt schon auf mehreren Veranstaltungen gesehen hatte und sich deshalb gut mit dem Unikat auskennt. Frieder Bach sagt: "Unser Wissen wollten wir für die Nachwelt festhalten. Deshalb haben wir im März das Buch. Der letzte Kompressor-Zweitakter mit DKW-Gen' herausgebracht."

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