Chemnitz. Normalerweise herrscht um diese Zeit des Jahres saisonal ein wirtschaftlicher Aufschwung. Aufgrund der Entwicklungen rund um Corona sind Chemnitzer Unternehmen jedoch verhaltener, weniger Menschen können eine neue Tätigkeit aufnehmen. "Corona hinterlässt weiterhin deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Auch im Mai verzeichnen Arbeitsagentur und Jobcenter steigende Arbeitslosenzahlen. Rund 700 Personen meldeten sich aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos", informiert Angelika Hugel, Chefin der Agentur für Arbeit Chemnitz.
Anteil der Arbeitslosen und Kurzarbeiter steigt
Darüber hinaus erreichten die Anzeigen von Kurzarbeit im März und April ihren Höchststand. Mehr als 3.000 Anzeigen für über 40.000 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen wurden in diesen Monaten von der Agentur für Arbeit Chemnitz bearbeitet. Im Mai seien die Anzeigen wieder deutlich gesunken. Hugel: "Wie viele Personen tatsächlich von Kurzarbeit betroffen sind, ist erst klar, wenn die Betriebe Kurzarbeit nicht nur anmelden, sondern die benötigten Summen mit uns abrechnen. Dafür haben die Unternehmen drei Monate lang Zeit", erklärt die Agenturchefin und betont: "An den arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen wie dem andauernden Fachkräftebedarf, der demografischen Entwicklung und der Digitalisierung wird sich in den kommenden Jahren nichts ändern.
Deswegen rate ich Unternehmen dringend dazu, auch in diesen Zeiten an künftige Nachwuchskräfte zu denken und auszubilden." Junge Menschen bekommen die Krise besonders zu spüren. Ihr Anteil unter den Arbeitslosen erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um rund 50 Prozent.