"Corona hinterlässt weiterhin deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Auch im Mai verzeichnen Arbeitsagentur und Jobcenter steigende Arbeitslosenzahlen. Rund 700 Personen meldeten sich aus einer Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos. Saisonal herrscht um diese Zeit des Jahres eigentlich wirtschaftlicher Aufschwung. Aufgrund der Entwicklungen rund um Corona sind die Unternehmen jedoch verhaltener und weniger Personen können eine neue Tätigkeit aufnehmen", sagt Angelika Hugel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Chemnitz.
Im Vergleich zum Vormonat steigt die Arbeitslosenzahl in Chemnitz um 4,7 Prozent auf 9.809. Im Vergleich zum Vorjahr handelt es sich dabei um eine Steigerung um 22,6 Prozent.
Genaue Zahl der Menschen in Kurzarbeit noch unbekannt
"Die Anzeigen von Kurzarbeit erreichten im März und April ihren Höchststand. Über 3.000 Anzeigen wurden bearbeitet. Für mehr als 40.000 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen wurde in diesen Monaten Kurzarbeit angezeigt.", so die Agneturchefin. Im Mai sei die Zahl der Anzeigen nun allerdings deutlich gesunden. Wie viele Menschen tatsächlich von Kurzarbeit betroffen sind, kann aktuell noch nicht genau gesagt werden. Zur genauen Ermittlung der Zahl ist es notwendig, dass die Unternehmen die benötigten Summen bei der Arbeitsagentur abrechnen und die Kurzarbeit nicht nur anmelden.
Auch jetzt an die Nachwuchskräfte denken
Außerdem betont Angelika Hugel: "An den arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen wie dem andauernden Fachkräftebedarf, der demografischen Entwicklung und der Digitalisierung wird sich in den kommenden Jahren nichts ändern. Deswegen rate ich Unternehmen dringend dazu, auch in diesen Zeiten an künftige Nachwuchskräfte zu denken und auszubilden. Junge Menschen bekommen die Krise besonders zu spüren. Ihr Anteil unter den Arbeitslosen erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um rund 50 Prozent. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Arbeitsagentur und Jobcenter unterstützen sowohl die Jugendlichen als auch die Unternehmen dabei, Ausbildungs- und Studienplätze weiterhin besetzen zu können. Jeder, der sich unsicher ist oder noch nicht weiß, wie seine berufliche Zukunft aussehen kann, sollte dringend Kontakt zu uns aufnehmen."