Die 34-jährige Heidi ist viel mehr als ein Tattoo-Model - sie ist ein echtes Kunstwerk, das in leuchtenden Farben und lebendigen Symbolen erzählt, was sie im Leben geprägt hat. Ihr erster Tätowierungstermin mit 16 Jahren - begleitet von ihrem Vater - war nicht nur der Beginn einer langen Reise, sondern auch ein unvergesslicher Moment der Familienbindung. "Ich wollte etwas ganz Kitschiges, ein Motiv auf meinem Arsch. Letztendlich haben wir uns für einen kleinen Teufel entschieden - und mein Vater hat mich sogar zum Termin begleitet", erinnert sich Heidi an den Start ihrer Tattoo-Reise, der sogar schon etwas eher begann: "Mit zwölf durfte ich das erste Mal mit meinem Vater zusammen in ein Tattoo-Studio. Ab diesem Moment war für mich klar, dass Tattoos ein fester Bestandteil meines Lebens sein würden."
Tattoo als Lebensgeschichte: Mehr als nur Kunst auf der Haut
Für Heidi sind Tattoos mehr als nur Hautkunst - sie sind ein wesentlicher Bestandteil ihres Lebens. "Tattoos sind mein Leben, sie bedeuten mir alles", erklärt sie. Ihr Ziel, mit 30 Jahren ihren Körper von Kopf bis Fuß zu bedecken, hat sie längst übertroffen - und trotzdem ist noch immer Platz für weitere Kunstwerke. "Ich bin einfach von Kopf bis Fuß tätowiert - die Tattoos gehören zu mir, zu meiner Identität", erzählt Heidi stolz.
Vielfalt statt Einheit: Heidis Tattoo-Stil ist so individuell wie sie selbst
Ein einheitlicher Tattoo-Stil? Den sucht man bei Heidi vergebens. Ihre Körperkunst ist so vielseitig wie ihre Persönlichkeit - von Comic-Porträts ihres Vaters und ihrer Kinder bis hin zu symbolischen Motiven wie den Runen im Gesicht, die "Kraft" bedeuten. Sie hat sich nie einem festen Konzept verschrieben, sondern immer das gewählt, was sie im jeweiligen Moment inspiriert hat. "Es ist chaotisch und verrückt, aber genau das bin ich", sagt Heidi lachend. Doch würde sie heute noch einmal anfangen, wäre es vielleicht auch ein durchgehendes Konzept geworden.
Jedes Tattoo hat seine eigene Bedeutung
Für Heidi haben ihre Tattoos eine tiefe Bedeutung. "Zum Beispiel habe ich Drachen auf meinem Rücken. Ich liebe Drachen - das war ein Motiv, das mich schon immer fasziniert hat", erklärt sie. Besonders wichtig sind ihr auch die Tattoos mit den Porträts ihrer Familie. "Auf meinem Oberschenkel habe ich Porträts von meinem Vater als großen Batman und meinen Kindern, als kleinen Batman und Joker. Das steht für die besondere Verbindung, die wir als Familie teilen."
Besondere Tattoos: Geschichten, die Heidi für immer begleiten
Ein besonders bedeutungsvolles Tattoo ist der Schriftzug "Engelchen" auf ihrem Hals, geschrieben in der Handschrift ihres Vaters. "Das ist so ein persönliches Tattoo, weil mein Vater mich immer so genannt hat. Es erinnert mich daran, wie er mich gesehen hat, und bringt mir heute noch Nähe zu ihm", sagt Heidi mit einem Lächeln.
Kreativität, Familie und Beruf: Heidis Leben als Tätowiererin
Neben ihrer Leidenschaft für Tattoos lebt Heidi ihren Traum als Tätowiererin im "Spike Tattoo" in Spremberg, wo sie in diesem Jahr ihr zwölfjähriges Jubiläum feiert. Tätowieren ist für sie nicht nur Beruf, sondern Berufung. "Tätowieren ist meine Kunst, meine Ausdrucksform", erklärt sie. Aber auch in ihrer Freizeit bleibt Heidi kreativ - seit acht Jahren widmet sie sich dem Poledance, einer Leidenschaft, die ihr hilft, sich vom hektischen Alltag zu erholen und neue Energie zu tanken. "Poledance ist für mich der perfekte Ausgleich. Es bringt mich nicht nur körperlich in Form, sondern lässt mich auch mental abschalten."
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Tattoos sind für Heidi nicht nur eine Quelle der Freude, sondern auch mit Schmerz verbunden. Foto: privat
Schmerzhafte Erinnerungen: Tattoos und ihre schmerzhaften Spuren
Tattoos sind für Heidi nicht nur eine Quelle der Freude, sondern auch mit Schmerz verbunden. "Keines meiner Tattoos tat nicht weh", gibt sie offen zu. Besonders die Tätowierungen im Kopfbereich waren eine Herausforderung - die Schmerzen waren intensiver als alles, was sie zuvor erlebt hatte. "Der Kopfbereich war der schlimmste Teil. Es hat alles übertroffen, was ich vorher gefühlt habe", erzählt sie. Doch für Heidi ist der Schmerz immer wieder ein kleiner Preis für das Kunstwerk, das am Ende entsteht. "Es tut weh, aber das Ergebnis macht alles wett."
Heidis Leben: Ein Gleichgewicht zwischen Familie und Kreativität
Heidi ist eine alleinerziehende Mutter, die ihre Familie über alles liebt. Ihre Kinder sind ihr größtes Glück. "Meine Kinder sind mein Leben, sie sind der Grund, warum ich all diese Tattoos habe. Jedes von ihnen erzählt eine Geschichte von Liebe und Familie", erklärt sie mit einem Lächeln. In ihrer Freizeit lebt sie zurückgezogen auf dem Land, wo sie die Ruhe findet, um sich zu erholen und neue Energie zu tanken. "Ich brauche meine Ruhe, um wieder aufzutanken. Das Land ist der perfekte Rückzugsort für mich."
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Besonders die Tätowierungen im Kopfbereich waren eine Herausforderung - die Schmerzen waren intensiver als alles, was sie zuvor erlebt hatte. Foto: privat
Der Körper als Kunstgalerie
Heidi ist eine Frau, die ihre Tattoos lebt. Jedes einzelne Motiv erzählt eine Geschichte - von Erinnerungen, Leidenschaft und wichtigen Momenten. Ihr Körper ist ein lebendiges Kunstwerk, das von vielen Erlebnissen und ihrer Persönlichkeit geprägt ist. "Jedes Tattoo hat für mich eine Bedeutung. Sie sind meine Geschichte, meine Erinnerungen", sagt Heidi stolz. Und vielleicht, so sagt sie, sind ihre Tattoos auch das, was sie in Zukunft für ihre Kinder hinterlassen wird - eine Sammlung von Erinnerungen, die niemals verblassen.