Mona ist ein Zwilling, noch heute kommt es manchmal vor, dass sie mit ihrer Schwester verwechselt wird, obwohl es augenscheinlich große, bunte Unterschiede zwischen den beiden gibt. Denn Mona liebt Tattoos. Sie sind für sie ein Werkzeug, ihr Innerstes nach außen zu kehren. "Es ist eine Art Therapie für mich." Man gehe über den Schmerz an seine Grenzen. Außerdem wuchs die junge Frau in einer Biker-Familie auf und "natürlich gehörten da Tattoos dazu", wie sie verriet.
Die Geschichte von "Prinzessin Fantaghiro"
Den Gang zum Tattoo-Studio hat die 37-Jährige schon des Öfteren gewagt, denn sie trägt einige der bunten Kunstwerke auf ihrer Haut zur Schau. Am schnellsten fallen die großen Mandalas auf ihrem linken Arm auf. Doch spätestens im Schwimmbad staunen die Leute nicht schlecht, wenn sie Monas Rücken erblicken. Hier ragt ein riesiges Kunstwerk vom Märchen der "Prinzessin Fantaghiro" hervor. Das italienische Märchen ist in den 1990ern populär geworden und erzählt die Geschichte einer Prinzessin, die für den König in den Zweikampf ziehen muss, da er keinen Sohn hatte zeugen können. Sie muss sich vielen Herausforderungen stellen. Der Symbolwert des Tattoos ist Mona deshalb besonders wichtig: "Es bedeutet der Angst nicht nachzugeben und immer an das Gute zu glauben." Auch wenn ihr das Stechen (Dauer: 1,5 Jahre) einiges an Schmerzen abverlangt hat, ist sie stolz auf das Kunstwerk.
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Das wohl besonderste Tattoo ist das Märchenbild vom italienischen Märchen "Prinzessin Fantaghiro". Foto: privat
Ein Tattoo nach dem Coming-out
Es gibt ein weiteres Tattoo, dass für die gelernte Hauswirtschaftshelferin eine wichtige Botschaft hat. "Bedenke jeden Schritt, den du tust" steht mit ein paar Kirschblüten auf Monas Fuß und symbolisiert eine überstandene Depression.
Heute versucht Mona das Leben in vollen Zügen zu genießen. Das tut sie am liebsten beim Lesen, Schwimmen oder indem sie mit Familie, Freunden und ihrer Partnerin Zeit verbringt. "Luxus ist für mich, Zeit mit den Menschen zu verbringen, die ich liebe." Auch ist die junge Frau Hundemama einer Australian Shepherd Hündin, mit der sie viel Zeit verbringt.
Die Doppelaxt auf Monas Leiste war übrigens das erste Tattoo, was sie sich mit 18 Jahren direkt stechen ließ. Einige Monate zuvor hatte sie ihr Coming-out und die Doppelaxt ist ein Symbol dafür.
"Die Menschen verlieren das Wesentliche aus den Augen"
In ihrer Freizeit beschäftigt sich Mona zudem viel mit Minimalismus. "Ich sehe, wie sehr unsere Gesellschaft dem Konsumwahn verfällt. Dabei verlieren die Menschen das Wesentliche aus den Augen." Außerdem ist die Mannheimerin ein großer Fan der Kunst und Geschichte der Malerin Frida Kahlo. Von ihr soll ebenfalls noch ein Porträt auf Monas rechten Arm kommen. Für diesen hat sie schon einige Ideen.