Direkte und indirekte deutsche Erfolge bei der Superbike-WM in Most

MOTORSPORT Philipp Öttl raste aufs Podest und Holländer Jeffrey Buis schenkte Bischofswerdaer Rennteam einen Semi-Heimsieg

Most. 

Das diesjährige Event zur Superbike-Weltmeisterschaft im nordböhmischen Most lockte an diesem Wochenende 55.318 Fans (ein Großteil davon aus Deutschland respektive Sachsen) an. Damit blieb man zwar etwas unter der Vorjahreszahl, was allerdings vornehmlich dem etwas instabilen Wetter geschuldet war. Unterm Strich beeinträchtigte dieses zumindest die Rennen kaum.

 

Zwei Fahrer dominierten die Top-Klasse

 

Die Rennaction eröffnete am heutigen Sonntag die gleich der gesamten Rennserie lautenden Top-Kategorie Superbike (WorldSBK) mit ihrem Superpole Race genannten Sprintrennen über die verkürzte Distanz von nur zehn Runden. Dieses führte anfangs der WM-Spitzenreiter Nicolo Bulega aus Italien auf seiner Werk-Ducati an, doch ab dem dritten Umlauf schwang der Titelverteidiger und Sieger des gestrigen ersten Hauptrennens, der Türke Toprak Razgatlioglu auf BMW, das Zepter und gewann schließlich erneut. Ebenso sicherte sich dessen Landsmann Danilo Petrucci auf einer weiteren Ducati, allerdings eines Privatteams, wieder den dritten Rang.

Auch im zweiten Hauptrennen wurde schnell klar, dass Toprak Razgatlioglu und Nicolo Bulega den Sieg unter sich ausmachen würden. Die erste Rennhälfte führte Bulega knapp vor Razgatlioglu und in der zweiten Rennhälfte betätigte sich der Türke als Leader. So ging es auch in die letzte Runde und auch durch die letzte Kurve, aus der Bulega etwas besser heraus beschleunigte und mit der Winzigkeit von 0,029 Sekunden als Erster über den Zielstrich wetzte. Damit hatte er auf den letzten Metern die Wiederholung von Razgaltioglus Dreifachsieg aus dem Vorjahr vereitelt. Dafür gelang dem Ex-MotoGP-Piloten Danilo Petrucci ein Most-Hattrick, wenngleich mit drei dritten Plätzen. Hervorzuheben ist aus zumindest deutschsprachiger Sicht die Leistung des Schweizers Dominique Aegerter, der am Anfang des Rennens nur auf dem 17. Platz herum dümpelte und seine Aufholjagd auf dem elften Rang beendete.

 

Zwei starke Deutsche

 

Etwas zu feiern gab es aus schwarz-rot-goldener Sicht im Rennen der Klasse Supersport (WolrdSSP). Nachdem sich der Vortagssieger Jaume Masia aus Spanien per Sturz von diesem abgemeldet und sich die Spitzengruppe ziemlich aufgelöst hatte, gewann der weitere Türke Can Oncu vorm Franzosen Lucas Mahias und dem Bayern Phillip Öttl. Eine ähnlich starke Leistung zeigte Marcel Schrötter, ebenfalls aus dem südlichsten deutschen Freistaat. Hätte er in der ersten Rennhälfte nicht so "gebummelt", wäre vielleicht auch für ihn ein Podest möglich gewesen. So wurde es nur der undankbare vierte Platz.

 

Auf Sturz folgte Sieg

 

Zumindest indirekt gab es zum Tages- und Wochenendabschluss sogar noch einen deutschen Sieg. Im Rennen der kleinen Supersport-Klasse, der Supersport300 (WorldSSP300), setzte sich der Niederländer Jeffrey Buis nach seinem Rennsturz gestern diesmal hauchdünn gegen den Spanier Benat Fernandez und den Brasilianer Umberto Maier sowie sechs weitere Kollegen der gewohnt breit aufgestellten Spitzengruppe durch. Damit schenkte der zweifache Weltmeister seinem Team Freudenberg KTM-Paligo Racing aus Bischofswerda einen weiteren Semi-Heimsieg.

 

Die nächsten Motorrad-Highlights in Tschechien warten

 

 

Wer glühender Fan des Motorradrennsports in Tschechien mit seinem besonderen Flair ist, dem bieten sich in diesem Jahr noch weitere Möglichkeiten. So gastiert die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft (IDM) vom 20. bis 22. Juni für vergleichsweise kleines Geld ebenfalls im Autodrom Most. Wer es mindestens zwei Nummern größer will, dem sei der Motorrad Grand Prix von Tschechien vom 18. bis 20. Juli im Automotodrom Brno ans Herz gelegt. Als Geheimtipp gilt die Naturrennstrecke durch Stadt und Wald in Horice v Podkrkonosi zwischen Mlada Boleslav und Hradec Kralove. Dort findet am 9. und 10. August wieder ein Lauf zur IRRC - International Road Racing Championship statt.

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