Generation Lockdown: Was Corona wirklich mit unseren Kindern gemacht hat

Studie Größte internationale Untersuchung kommt zu erstaunlichen Ergebnissen

Mit Beginn der Corona-Pandemie ab dem Frühjahr 2020 wurden Kinder und Jugendliche vor enorme Herausforderungen gestellt. Neben der Angst vor Ansteckung verlangten vor allem die Lockdown-Phasen ein hohes Maß an Anpassungsbereitschaft in vielen Lebensbereichen. Die Ergebnisse einer neuen Studie zeigen nun, dass die Pandemie keineswegs nur negative Auswirkungen hatte.

Befragung an bundesweit 174 Schulen

Die Studie "Health Behaviour in School-aged Children" (HBSC) gilt als eine der größten internationalen Untersuchungen zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Alle vier Jahre finden Befragungen statt, bei denen die jungen Menschen Auskunft zu ihrem Befinden geben. In die aktuelle Analyse der Daten aus Deutschland, veröffentlicht im "Journal of Health Monitoring", flossen die Angaben von 6.475 Schülerinnen und Schülern ein. Befragt wurden Kinder und Jugendliche im Alter von 11, 13 und 15 Jahren, die an 174 Schulen in allen Bundesländern unterrichtet wurden.

Positive Effekte auf soziale Beziehungen

Das Ergebnis ist durchaus überraschend: Rund die Hälfte der befragten Kinder und Jugendlichen gaben an, dass sich ihre sozialen Beziehungen während der Pandemie verbessert haben. Besonders bei den 11-Jährigen, Jungen sowie Kindern aus wohlhabenderen Familien wurden diese positiven Entwicklungen häufiger wahrgenommen. Laut Studie könnte das Plus an Familienzeit das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt haben. Auch neue Formen der digitalen Kommunikation spielten eine Rolle: Viele Kinder und Jugendliche entdeckten alternative Wege, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben - sei es durch Videoanrufe, Online-Spiele oder soziale Medien.

Seelische Gesundheit und schulische Herausforderungen

Doch die Pandemie hatte auch ihre Schattenseiten: Etwa ein Drittel der Befragten gab an, dass sich ihre seelische Gesundheit verschlechtert hat. Besonders betroffen waren ältere Jugendliche, Mädchen und Kinder aus finanziell schwächeren Familien. Viele berichteten von erhöhtem Stress, Einsamkeit und Zukunftsängsten. Auch die schulische Situation verschärfte sich für viele: Distanzunterricht, wechselnde Regeln und eingeschränkte soziale Kontakte machten das Lernen schwerer. Gerade Schülerinnen und Schüler aus benachteiligten Verhältnissen hatten größere Schwierigkeiten, mit den neuen Lernbedingungen zurechtzukommen. Fehlende technische Ausstattung oder mangelnde Unterstützung beim Lernen spielten hierbei eine wesentliche Rolle.

Hier geht's zur Studie.



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