Merkel zu Corona: "Starke Einschränkungen für Ungeimpfte"

Corona Noch-Kanzlerin besorgt über die aktuelle Entwicklung der Infektionszahlen

In den letzten Tagen ihrer Amtszeit zeigt sich Bundeskanzlerin Angela Merkel mehr als besorgt über die aktuelle Entwicklung der Corona-Infektionszahlen. Bereits am Wochenende warnte die 67-Jährige in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vor einem leichtfertigen Umgang mit der Pandemie. "Sie sollte uns allen Sorgen bereiten", appellierte die scheidende Kanzlerin an die Bevölkerung. Anfang der Woche stellte sie bei einem Spitzentreffen der CDU neue Schritte in Aussicht. Vor allem Ungeimpfte stehen dabei im Fokus.

Tägliche Tests am Arbeitsplatz nicht ausgeschlossen

Nach Informationen des Nachrichtenportals ntv erklärte Angela Merkel, dass es angesichts des exponentiellen Wachstums der Infektionen "starke Einschränkungen für Ungeimpfte geben wird". Bei dem Treffen des CDU-Bundesvorstandes sprachen sowohl Merkel als auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zur aktuellen Lage in der Pandemie. Tägliche Tests am Arbeitsplatz seien demnach für Ungeimpfte nicht ausgeschlossen. "Die Einschränkungen könnten sogar über das 2G-Modell hinausgehen." Nordrhein-Westfalen, das den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz innehat, soll nun eine neue Bund-Länder-Runde ausloten. Die Gesundheitsminister der Länder beraten bereits am Donnerstag und Freitag die Lage. Derzeit ist aber noch völlig unklar, was ab dem 25. November - nach Auslaufen der derzeit geltenden "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" - geschehen soll. Eine mögliche Ampel-Koalition setzt da zum Teil sehr unterschiedliche Akzente. Immerhin: In einem gemeinsamen Eckpunktepapier haben die drei Partner SPD, Grüne und FDP bereits eine Übergangsregelung bis zum 20. März 2022 verabredet, um es den Bundesländern zu ermöglichen, ihre Corona-Maßnahmen fortzusetzen.

Spahn fordert Booster-Impfungen für alle Altersgruppen

Vor dem Hintergrund der steigenden Fallzahlen gewinnt die Debatte um sogenannte Booster-Impfungen zunehmend an Bedeutung. Während Bundesgesundheitsminister Spahn erneut eine Auffrischungsimpfung für fast alle Altersgruppen forderte, bremste die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) die Pläne. KBV-Chef Andreas Gassen kritisierte, dass sich die Politik nicht an die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) halte. Diese empfiehlt das Nachimpfen derzeit nur allen über 70-Jährigen. Die Kommission prüfe aber, ob sie die Booster-Impfung weniger wegen des individuellen Schutzes, sondern wegen der dann geringeren Ausbreitung des Virus in der Bevölkerung empfehlen solle, sagte STIKO-Chef Thomas Mertens. Die Praxen könnten die Aufgabe von insgesamt 15 Millionen Auffrischungsimpfungen bis Ende Dezember leisten. Dies müsse aber in einer "etwas ruhigeren und geordneten Atmosphäre" stattfinden. Bisher haben gut zwei Millionen Menschen einen "Booster" erhalten.

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