Seit dem 1. Januar 2025 hat die mehrjährige Sanierung der Luegbrücke auf der Brennerautobahn (A13) zwischen Österreich und Italien begonnen. Dies führt zu erheblichen Staus und Einschränkungen für Reisende, die in den nächsten Jahren nach Italien fahren möchten.
Die Luegbrücke, die längste Brücke der Brennerautobahn, befindet sich im Wipptal und ist seit 55 Jahren in Betrieb. Da sie stark baufällig ist, müssen dringende Sanierungsmaßnahmen ergriffen werden. Ab Anfang 2025 starten die eigentlichen Bauarbeiten, bei denen eine neue Brücke mit zwei Fahrspuren parallel zur bestehenden Luegbrücke errichtet wird. Sobald diese fertiggestellt ist, wird der Verkehr darauf umgeleitet, und die alte Brücke wird abgerissen.
Einspurige Verkehrsführung und Einschränkungen
Während der Bauzeit wird der Verkehr auf der Luegbrücke in beide Richtungen nur einspurig geführt, was zu regelmäßigen Staus und längeren Fahrzeiten führen wird. Zudem wird eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h auf diesem Abschnitt eingeführt. Besonders in der Wintersaison, wenn das Verkehrsaufkommen ohnehin hoch ist, wird es zu erheblichen Verzögerungen kommen.
Verkehrslenkung an Stoßzeiten
Um die Belastung an besonders verkehrsreichen Tagen zu verringern, wird an rund 170 Tagen im Jahr eine zweite Spur geöffnet. Dies betrifft vor allem Samstage und einige Sonntage. Der Verkehr wird so umgeleitet, dass LKW auf die linke Spur wechseln, um das Gewicht gleichmäßiger auf der Brücke zu verteilen. Pkw können die rechte Spur befahren, sind aber nicht verpflichtet, dies zu tun, solange keine Lkw auf der rechten Spur fahren.
Zusätzlich wird es auch an anderen Stellen auf der Autobahn zusätzliche Einschränkungen für Lkw geben. So werden etwa an bestimmten Tagen Lkw mit einem Gewicht von über 7,5 Tonnen auf ausgewählten Strecken blockiert, um die Belastung der Brennerautobahn zu verringern.
Abfahrtsverbote und Verkehrskontrollen
Aufgrund der Bauarbeiten ist es Reisenden untersagt, bei Staus auf die Nebenstraßen auszuweichen. Es werden Sperren auf weniger befahrenen Straßen entlang der Brennerautobahn eingerichtet, um den Durchgangsverkehr zu regulieren und die Verkehrswege der ansässigen Bevölkerung zu schützen.
Welche Alternativrouten es gibt
Für diejenigen, die die Brennerautobahn umgehen möchten, gibt es einige Alternativen, jedoch sind auch diese häufig von Staus betroffen. Die Tauernautobahn in Österreich sowie der Gotthard- und San-Bernardino-Pass in der Schweiz sind mögliche Umfahrungen. Allerdings können auch diese Strecken in den Stoßzeiten überlastet sein. Der Reschenpass ist aufgrund von Bauarbeiten oft gesperrt, und auch andere Routen wie die Felbertauernstraße oder die Phyrnautobahn können je nach Zielort eine sinnvolle Umfahrung darstellen.
Es wird jedoch empfohlen, Pässe wie das Timmelsjoch oder den Stallersattel zu meiden, da diese im Winter gesperrt sind und auch im Sommer schwierige Strecken für den Verkehr darstellen, besonders für größere Fahrzeuge.
Zukünftige Baustellen am Brenner
Die aktuellen Bauarbeiten an der Luegbrücke sind nur der Anfang. Ab 2040 wird die Europabrücke zwischen Patsch und Schönberg im Stubaital abgerissen und neu gebaut. Diese Arbeiten sollen vier Jahre dauern und werden ebenfalls zu erheblichen Einschränkungen für den Verkehr führen.
Zusätzlich sind in den kommenden Jahrzehnten noch weitere Bauprojekte entlang der Brennerautobahn geplant, darunter der Neubau anderer Brücken und Tunnel, was bedeutet, dass Reisende auf der Strecke mit langfristigen Einschränkungen rechnen müssen.